Artern. Die Energiekosten für Wohnungen in Artern und Umland sind abgerechnet. Es gab zig Nachzahlungen. Für 2022 werden nun Vorauszahlungen angepasst.
Mancher Mieter der Arterner Wohnungsbaugenossenschaft e.G. muss noch in diesem Jahr für 2021 eine satte Nachzahlung für seinen Energieverbrauch leisten. Wie AWG-Chef Stefan Albe sagte, bewegten sich die Betriebskostennachzahlungen durchschnittlich zwischen 300 und 400 Euro. Es gebe allerdings auch Mieter, die für 2021 bis zu 1500 Euro Betriebskosten nachzahlen müssen.
Das Vorjahr war zwar weniger krisengeschüttelt, aber die kalten Tage zogen sich teils bis in den Mai. Die Heizperiode verlängerte sich. Dadurch stiegen die Verbräuche bei der AWG um durchschnittlich 15 bis 20 Prozent! Hinzu kam, dass sich bereits 2021 der Arbeitspreis für die Fernwärme bei der AWG verdoppelt hätte, so Albe. Im Frühjahr wurden die Mieter in den insgesamt 1011 Wohnungen zum Energiesparen aufgefordert. Da die Energiepreise wegen aktueller Krisen explodieren und um noch viel höhere Nachzahlungsbeträge für 2022 zu vermeiden, erhöhte der Wohnungsanbieter die Vorauszahlungen im Fernwärmebereich um 40 Prozent. Exorbitante Nachzahlungen sollen damit vermieden werden, erklärte der AWG-Chef weiter. Können Mieter die geforderten Betriebskostennachzahlungen nicht auf einen Schlag zahlen, so biete die Genossenschaft die Möglichkeit der Ratenzahlung an, sagte er.
Nicht nur Mieter in den Wohnanlagen sind zum Energiesparen aufgerufen. Der Wohnungsanbieter begann 2019 mit der Umrüstung von in die Jahre gekommenen Heizungsanlagen aus den 90er Jahren. Acht neue Gas-Zentralheizungsanlagen wurden bereits im Arterner Talgebind installiert; in zwei Wohnanlagen in der Arterner Franz-Schubert-Straße und Karl-Hühnerbein-Straße werden die Heizanlagen in diesem Sommer für rund 88.000 Euro erneuert. Davon erhoffe sich die Genossenschaft Einsparungen beim Heizen zwischen 10 und 15 Prozent.
Darüber hinaus prüft die AWG nach eigenen Angaben weitere Einsparmöglichkeiten. So etwa ein Reduzieren der Vorlauftemperatur für Heizung und Warmwasserbereitung oder das Abschalten von Heizkörpern in Gemeinschaftsanlagen. Bei letzterem sind insbesondere die Heizkörper in den Eingangsbereichen der Blockbauten gemeint. Dort wird in der kalten Jahreszeit geheizt, damit die Wände nicht allzu sehr auskühlen, begründete Albe. Mit Blick auf die Energiekrise müsse überlegt werden, inwieweit das noch fortgeführt werden kann. Auch wenn die Einspareffekte dadurch nicht die größten sind.