Stich-Wort: Timo Götz macht sich Gedanken über eine drohende Eierkrise zu Ostern.

Eier gehören zum Notfallvorrat. Kistenweise verschwanden sie als Nahrungsgrundlage für die schlimmen Zeiten, die ganz sicher noch kommen, in wohltemperierten Kellern oder Kühlschränken groß wie Omas altes Küchenbuffet. Dort halten sie sich sicher wochenlang, solange der Ernstfall die Besitzer nicht dazu nötigt, die wertvollen Reserven schon frühzeitig anzutasten.

Der sorgsam gehorteten Eierrücklage für die endgültige Krise droht nun ganz sicher die totale Plünderung, wenn die sonst so vorausschauenden Hamsterkäufer das kalendarisch genau vorherbestimmte Osterfest bei aller Vorsicht doch aus dem Blick verloren haben. Dann sorgt die Tradition nämlich regelmäßig für akuten Notstand bei frei verfügbaren Hühnerprodukten.

Aus reiner Sorge davor, das alles noch schlimmer kommen könnte, die Vorräte zu schonen und auf gefärbte Eier zu verzichten – das ist eigentlich schon nichts anderes mehr als der Gipfel der Krise.

Es bleibt also nichts anderes übrig, als die Reserven zu plündern oder nachzukaufen, was der Eiermarkt hergibt.

Wahrscheinlich führt das dann endgültig in die Krise und schlimmstenfalls auch zu Tumulten vor fast geplünderten Regalen mit Bildern glücklicher Hühner daran.