Stich-Wort: Michael Voß grübelt über neue Ideen für Corona-Lockerungen.

Nun, ich bin gewiss nicht prüde, aber… Ja, ja – ich weiß: So fängt der Kleinbürger an, wenn er übers Rotlicht referiert. Es geht um sexuelle Dienstleistungen. Um Überlegungen, Corona-Regeln auch für diesen Bereich zu lockern. Und die ausgerechnet das in dieser Hinsicht übersichtliche Thüringen anstellt.

Klar, die bisher geltenden strikten Regelungen kommen einem Berufsverbot für eine ganze Gruppe gleich. Und was man nicht erlaubt, kann schnell komplett in die Illegalität abdriften. Doch so ernst das Anliegen auch ist, Ideen zu einem umsetzbaren Hygienekonzept entbehren nicht gewisser Komik. Konkret gefragt: Wie soll das gehen?

Sex mit 1,50 Meter Mindestabstand schafft nicht jeder. Hmmm, Sex mit Maske? Mancher soll ja darauf stehen. Auch stelle ich mir das Gesicht der Ehefrau oder des Ehemanns vor, wenn das Amt klingelt und mitteilt: Ihr Partner hat im Etablissement „Rote Zora“ seine Adresse hinterlegen müssen. Dort ist leider etwas passiert. Und Sie sind nun ebenfalls Kontaktperson.

Sie merken: Es passt nicht. Geduld klingt zwar wie ein Widerpart des Sex, ist aber ratsam. Ansonsten muss man dem legendären TV-Berufe-Rater Robert Lemke (Was bin ich?) prophetisch-warnende Gabe attestieren: „Sex ist eine tolle Krankheit – da müssen immer gleich zwei ins Bett.“