Großfurra. Zur Kirmestradition in Großfurra gehört der Tuchlauf. Daniel Schreiner siegt vor Stefan Trute und Nicolas Straube. Kein Teilnehmer bleibt trocken.

Drei Tage lang feierte der Furrsche Kirmesverein (FKV) am vergangenen Wochenende Kirmes. Vom Kirmesgottesdienst in der St.-Bonifatius-Kirche am Freitagabend bis zur Beerdigung am Sonntagabend gab es wieder verschiedene Höhepunkte zu erleben.

Schon zur Furrschen Kirmesdisco am Freitag herrschte gute Stimmung, konnten doch die Gäste im frisch sanierten Gemeindehaus zur Musik von DJ Mike HaPunkt tanzen. Das kulturelle Zentrum des Dorfes, in dem alle ortsansässigen Vereine ihre Feierlichkeiten ausrichten, wurde umfassend saniert und erst in der vergangenen Woche übergeben.

Großfurra ist einer der wenigen Orte, in dem es zwei Umzüge gibt. Am Samstagvormittag gab es einen Umzug im Ortsteil Neuheide. Am Sonntag zogen die Kirmesburschen dann mit den Hainröder Dorfmusikanten durch den Stammort. Kinderkirmes und Kirmestanz rundeten das Fest am Samstag ab.

Das größte Spektakel ist jedoch nach der Wiederbelebung der Kirmestradition im Jahr 1991 stets der alljährliche Tuchlauf der Kirmesburschen.

Mit einem weiteren Umzug durch den Ort liefen alle Kirmesfreunde, Einwohner und Gäste am Sonntagnachmittag zum Sportplatz. Die Tuchläufer versuchen dort, eines der drei begehrten Kirmes-Symbole zu erhaschen. „Sieger ist, wer sich das Kirmestuch sichert. Der Lorbeerkranz steht dem Zweiten und das Holzkreuz dem Dritten zu“, erklärt Rolf Hagenbruch, ein Mitbegründer des Kirmesvereins, die Gepflogenheiten.

Dabei war das Wort Kampf wörtlich zu nehmen. Auf ihrem Hundertmetersprint mussten sich die Kirmesburschen ihrer Gegenspieler erwehren, die im besten Falle nur mit Strohballen warfen. Mit einem Schubser entledigte sich Daniel Schreiner seines letzten Widersachers und sicherte sich mit einem kühnen Hechtsprung das begehrte Tuch. Den Lorbeerkranz ergatterte Stefan Trute, und das Kreuz griff sich Nicolas Straube. Ganz ohne Blessuren ging die Hatz auch dieses Jahr nicht aus.

Die Taufe der Tuchläufer vor dem Gemeindehaus war dann nichts für Warmduscher. Mit je einem Eimer kalten Wassers wurden die drei Läufer begossen und mit Holzpritschen geschlagen – der dritte Eimer ging wie immer mit ins Publikum.