Tierschutzbund hat Ohr für Sorgen des Tierheims Gehofen

Susann Salzmann
| Lesedauer: 2 Minuten
Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes Thomas Schröder (zweite von links) besucht das Tierheim Gehofen. Mitarbeiter Rüdiger Hundt (links) erklärt ihm, was bisher entstand und künftig geplant ist. Mit lobenden Worten für Personal, Helfer und den Tierheim-Zustand verließen Schröder und Kommunalpolitiker das Gelände wieder.

Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes Thomas Schröder (zweite von links) besucht das Tierheim Gehofen. Mitarbeiter Rüdiger Hundt (links) erklärt ihm, was bisher entstand und künftig geplant ist. Mit lobenden Worten für Personal, Helfer und den Tierheim-Zustand verließen Schröder und Kommunalpolitiker das Gelände wieder.

Foto: Susann Salzmann

Gehofen.  Gestiegene Kosten halten die Tierschützer nicht von ihrer Arbeit ab. Weshalb die Einrichtung an seine Grenzen stößt, erzählen sie jüngst.

Den Tierheim-Betrieb qualitativ abzusichern, kostet nicht nur immer mehr Engagement, sondern auch mehr Geld. Stichwort: Unterfinanzierung.

Bei seiner Reise durch Thüringer Tierheime verschaffte sich Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, einen Überblick über die zum Teil dramatischen Situationen, in denen sich Tierheime derzeit befinden.

Unterfinanzierung auch in Gehofen ein Problem

„Bei allen Tierheimen ist eines gleich: sie sind alle unterfinanziert“, bilanzierte Schröder während eines Rundgangs über das großzügige und gepflegt wirkende Gelände des Tierheims Gehofen, das vom Tierschutzverein „Am Weinberg“ seit vielen Jahren betrieben wird und sich im Kyffhäuserkreis sowie über die Landesgrenzen hinweg einen guten Ruf erarbeitet hat.

Die Preisanstiege machen der Einrichtung zu schaffen. Futterkosten und Benzin stiegen extrem. Zudem lägen die Gebühren für den Tierarzt seit neuestem um 25 Prozent höher. Auch mit hohen Baupreisen ist das Tierheim konfrontiert. Schröder forderte bei seinem Gehofen-Besuch ein, was die Bundesregierung im Koalitionsvertrag niederschrieb: Eine Verbrauchsstiftung für Tierheime für größere Investitionen. Den könnten Kommunen, Länder und Bund gemeinsam füllen, so der Tierschutzbund-Präsident.

Den Tieren und deren Unterbringung in Hundezwingern und Katzenhäusern merkt man das fehlende Geld auf den ersten Blick nicht an. Obendrein ist das Tierheim-Personal rund um die Uhr zur Stelle, wenn Fundtiere versorgt werden müssen. Die Versorgung von Fundtieren gehört zur Pflichtaufgabe von Kommunen. Einige, aber nicht alle Kommunen haben diese Aufgabe ans Tierheim übertragen, sind in einem Zweckverband organisiert und zahlen eine Pro-Kopf-Pauschale pro Einwohner. Der Zweckverband zahle rund 50.000 Euro Umlage für die Arbeit der Tierschützer, sagte die Verbandsvorsitzende Silvana Schäffer (CDU) und ihres Zeichens Bürgermeisterin der Stadt An der Schmücke. „Die 50.000 Euro decken nicht einmal die Personalkosten“, sagte Ines Scheler. Zurzeit würden sich sieben Mitarbeiter und drei Bundesfreiwilligendienstleistende um 36 Hunde, rund 100 Katzen und zwei Gänse kümmern. Die Kosten für den Betrieb des Tierheims 2022 lagen laut Scheler bei 318.000 Euro.

Die Kostendeckung ist nicht allein durch die Verträge mit den Kommunen gegeben. „Da müssen Spenden helfen, um den Betrieb aufrecht zu erhalten“, sagte Schröder. Durch weitere Verträge und Spenden könne sich das Tierheim gerade so finanzieren, so Tierheim-Leiterin Christa Scheler.