Himmelsberg. Gut besucht war der Tag der offenen Tür im Weihnachtsmannbüro mit dem Start einer Social Media-Spendenaktion der Stadt Sondershausen.

Mehr als eine Stunde ist noch Zeit bis zur Aufführung des Märchenspiels. Sie wird genutzt, um das Stück noch ein weiteres Mal zu proben, damit vor Publikum auch alles klappt. Beim Tag der offenen Tür des Weihnachtsmannbüros in Himmelsberg ist die Aufführung eines Märchens Tradition. In diesem Jahr wurde das Stück „Schneeweißchen und Rosenrot“ einstudiert. Mangelndes Publikum brauchen die Akteure, Mitglieder des Heimatvereins, die das Weihnachtsmannbüro seit Jahren betreiben, dabei nicht zu fürchten. Denn wenn der Weihnachtsmann persönlich Audienz gewährt, um von den Kindern die Wunschzettel in Empfang zu nehmen, herrscht dichtes Gedränge rund um das Büro des Rauschebarts. Der wurde dann auch nach der bejubelten Märchen-Aufführung auf dem Anhänger eines Traktors vorgefahren und ließ keine Zeit verstreichen, sein Büro zu eröffnen. Der vierjährige Max stand ganz vorn in der nicht enden wollenden Schlange und durfte dem Weihnachtsmann seine Wünsche als erster präsentieren. Auf dem Zettel stand unter anderem ein Ghostbuster-Auto. Max verließ das Büro nicht, ohne den Weihnachtsmann und seine Elfen Pia und Larissa liebevoll umarmt zu haben. Dann war auch schon das nächste Kind an der Reihe.

Während die Kinder mit dem Weihnachtsmann reden und ihre Wünsche präsentieren, herrscht in der kleinen Backstube reges Treiben. Zwiebel, Streusel- und Pflaumenkuchen werden im historischen Backsteinofen zubereitet, gleiches gilt für Weihnachtsstollen. Die Leckereien und eine Vielzahl selbst gebackener Kuchen werden im Außenbereich angeboten.

Trotz des schönen Tages und des großen Zuspruchs treibt den Heimatverein des Ortes seit geraumer Zeit eine Sorge um. So hat das Dach des Gebäudes die beste Zeit lange hinter sich gelassen, durch undichte Stellen dringt bereits Wasser ein. Eine Sanierung ist notwendig. Und erst wenn das Dach dicht ist, könne man sich um die veraltete Elektrik, die Herrichtung der oberen Etage und den Einbau einer Heizung kümmern, erklärt die Vereinsvorsitzende Manuela Verges. Um das Gebäude komplett auf Vordermann zu bringen, müsste man nach heutigem Stand schätzungsweise 140.000 Euro investieren.

Um die Himmelsberger bei dem Vorhaben zu unterstützen, hat die Stadt Sondershausen eine Spendenaktion unter dem Motto „Hilf dem Weihnachtsmann – Werde ein Weihnachtsretter“ ins Leben gerufen, über die man sich seit Samstag auf der Internetseite der Stadt informieren kann, erzählt die Kulturmanagerin Sondershausens, Claudia Langhammer. Dabei wird die Aktion sowohl in deutscher als auch englischer Sprache vorgestellt. Denn das Weihnachtsmannbüro ist weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. So gebe es häufig Anfragen, zum Beispiel aus Südostasien, mit der Bitte, einen Brief vom Weihnachtsmann erhalten zu können.

Die Vereinsvorsitzende hofft zudem, dass in Zusammenarbeit mit der Stadt Sondershausen und der Politik finanzielle Mittel über etwaige Fördertöpfe beantragt werden können. Von Sondershausens Bürgermeister Steffen Grimm (pl) war zu erfahren, dass im derzeitigen Haushalt keine Gelder für die Sanierung vorgesehen sind. Bei einem Nachtragshaushalt könne man aber schauen, ob es möglich ist, einen kleinen Beitrag zu leisten. Angst, dass das Weihnachtsmannbüro im nächsten Jahr nicht öffnen kann, müsse man aber nicht haben, betonte Verges. Egal, was bis dahin geschieht.

Infos zur Spendenaktion gibt es im Internet unter www.sondershausen.de/Weihnachtsmannhaus