Weimar. Die Weimarer Außenstelle von „Kleine Wege“ gibt es seit vier Jahren

Es liegt ein bisschen versteckt, das Autismuszentrum „Kleine Wege“, im Dachgeschoss der Notenbank in Weimar. Seit vier Jahren gibt es das Zentrum, das Menschen mit Autismus unterstützt. Trotzdem feierte es am Donnerstag 20-jähriges Jubiläum. Denn vor zwei Jahrzehnten öffnete die erste Praxis, gegründet von den Heilpädagoginnen Yvette Schatz und Silke Schellbach, in Nordhausen. Sie erarbeiteten ein Konzept mit Elementen der Heilpädagogik, das Menschen mit einer autistischen Entwicklungsstörung individuell fördern und dabei helfen soll, ihren Alltag, Gefühle und Verhalten zu bewältigen. Dazu wird auch das Umfeld – Eltern, Lehrer oder Betreuer – miteinbezogen. Mittlerweile gibt es fünf „Kleine Wege“-Zentren in Thüringen.Obwohl das Zentrum in Weimar nicht auf den ersten Blick zu finden ist, ist es zu einer festen Anlaufstelle für Menschen mit Autismus geworden. „Wir kriegen jeden Tag neue Anfragen“, sagt Margret Rose, die das „Kleine Wege“-Team in Weimar leitet. Zur Zeit betreuen sie und ihre fünf Mitarbeiterinnen 50 Klientinnen und Klienten aller Altersgruppen. „Das jüngste Kind ist zweieinhalb Jahre alt. Aber auch Erwachsene kommen zu uns“, sagt die Sonderpädagogin. „Der Bedarf ist groß, wir könnten Tag und Nacht arbeiten.“ Den Weg in die Praxis finden die Menschen über Psychologen, Ärzte und das Jugendamt. Das übernimmt in den meisten Fällen auch die Kosten für die Förderung. Andernfalls muss sie privat getragen werden.