Ehringsdorf. Die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung zeichnete die Weimarer Park-Grundschule aus

Die Park-Grundschule Ehringsdorf ist in Mainz mit dem Mixed-up-Preis der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung ausgezeichnet worden. Der bundesweite Wettbewerb würdigte die gelungene Zusammenarbeit zwischen Schulen und Partnern der kulturellen Kinder- und Jugendbildung. Aus dem Kreis von 29 Finalisten hatten eine Jugend- und eine Fachjury neun Preisträger ausgewählt.

Die Grundschule im Weimarer Ortsteil überzeugte mit „Wie wohnt die Fantasie?“. In einem zweijährigen Projekt ließen die Park-Grundschüler ihrer Kreativität freien Lauf und näherten sich auf diese Weise einem Ort, an dem die Fantasie dauerhaft ihren Platz haben kann: einer Laube im Naturgarten ihrer Schule. Die Kultur- und Kunststunde nutzen sie, um mit Künstlern, insbesondere mit Viktoria Scholz aus Leipzig, und dem Possendorfer Architekten Michael Brehme ein Modell dieser Laube zu entwerfen. Entstanden ist ein drei mal sechs Meter großer Holz-Pavillon aus Naturmaterialien wie Holz, Kies, Steinen und Lehm sowie aus recyceltem Material, etwa Flaschen und Schrott. Die Glaskuppel auf dem Dach und die bunt beklebten Fenster sorgen drinnen für fantastisches Licht.

Als Laboratorium, Experimentierraum und Forscherzentrum soll die zum Tag der offenen Gärten Anfang Juni dieses Jahres eingeweihte Laube das Bauensemble im Naturgarten erweitern. Zudem wird sie ins Lernkonzept der Schule eingebunden. Künftige Generationen von Park-Grundschülern können die auch auf Langlebigkeit hin konstruierte Laube ebenfalls kennenlernen und unter anderem die hier untergebrachte Bibliothek nutzen.

Die Jugendjury des Wettbewerbes begeisterte am Weimarer Projekt vor allem, dass die beteiligten Kinder ihre eigenen Ideen sammeln und gemeinsam mit Künstlern und Architekten in der Natur verwirklichen konnten – und das nicht nur für sich, sondern auch für zukünftige Schüler.

Ohnehin würdigte die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung an der Park-Grundschule insbesondere die Teilhabe an Entscheidungsprozessen, die den Schülern möglich ist. Die Kultur-Kinder, kurz KuKis, sind an der Schule inzwischen Ansprechpartner für fast alle Belange rund um die Laube. Ausgebildet durch die zuständige Kulturagentin Sybill Hecht, haben sie gelernt, ihre Bedürfnisse klar zu formulieren und die Belange der Schüler gegenüber den Erwachsenen zu vertreten. Wie Kinder bereits im Grundschulalter ihr Recht geltend machen können, analysierten sie auch mit dem Kinderbüro der Stadt.

Aus dem Projekt ist ein Pool von Kunstschaffenden und Fachleuten entstanden, mit dem die Schule zukünftig selbstständig arbeiten kann. Erprobte Formate wie die Kulturstunde, der Werkstattunterricht oder die Projektwochen werden fortgeführt.

Wer die Laube noch nicht kennt und sich davon überzeugen möchte, was da im Garten der Ehringsdorfer Schule entstanden ist, hat dazu unter anderem am Freitag kommender Woche Gelegenheit. Denn am 6. Dezember öffnet sich die Park-Grundschule um 15.30 Uhr zu ihrem traditionellen Adventsmarkt.