Kranichfeld. Zum Finale des Baumbachfestes richtet der Kranichfelder Förderverein am Samstag eine besondere Versteigerung aus

Das Geburtshaus des Kranichfelder Heimatdichters Rudolf Baumbach erlebt im ausklingenden Sommer einen neuen Frühling. Auf der Wetterseite nach Westen hin hat der kommunale Wohnungsbetrieb das Holz von Türen und Fenstern aufarbeiten und streichen lassen. Die Remise im Hof ist wieder hergerichtet und bietet nun einen überdachten Freisitz für Feste und andere Veranstaltungen.

Und nicht zuletzt hat der Förderverein neue, auch jüngere Leute zur Mitarbeit in seinen Reihen bewegen können. „Wir sind derzeit etwa 80 Mitglieder. Und der Anteil der Aktiven ist größer geworden“, sagte Vereinschef Otto Hahn.

Das drückt sich auch in dem aus, was im Haus geboten wird. Neben dem Café, für das die Baumbachfreunde stets nach ehrenamtlicher Unterstützung suchen, hat sich inzwischen eine Vielzahl mehr oder weniger regelmäßiger Veranstaltungen etabliert – vom textilen Gestalten übers offene Atelier bis hin zu „Kranichfeld zockt“ oder dem sehr beliebten „Kranichfeld singt“.

Großen Anklang finden außerdem die Kinovorführungen im Keller des Baumbachhauses. Inwieweit diese den Winter über durchzuhalten sind, ist momentan aber unklar. Denn im Keller gibt es bislang keine Heizung.

Das wollen die Baumbachfreunde ändern. Erste Pläne, um das Souterrain nachzurüsten, sind bereits geschmiedet. Die Wunsch-Heizung soll um die 10.000 Euro kosten. Das Geld dafür hat der Verein freilich nicht flüssig, aber Ideen, um die Baukasse zu füllen. Auch das Baumbachfest, dessen 28. Auflage am Samstag dieser Woche ansteht, soll dazu beitragen.

Den Abschluss des Festes bildet diesmal eine große Auktion von Kunst und Krempel und vielen Überraschungen zugunsten des Kellerkinos. Ab 13.30 Uhr sind die Auktionsobjekte unter der Baumbach-Linde zu besichtigen. Ab 16 Uhr schwingt Otto Hahn als Auktionator den Hammer. Neben altem Thüringer Porzellan, Kleinantiquitäten, Plakaten aus der DDR, alten Ansichtskarten, Reklamemarken aus den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts, Spielzeug und Büchern gibt es auch viele regionaltypische Besonderheiten: etwa ein Gemälde und eine Originalgrafik des Stedtener Künstlers Stefan Bachmann, Gemälde von Frank Schultes, ein dekoratives Pflanzgefäß des Steinbildhauers Stefan Böhm, großformatige Fotografien von Hartmut Steckert, die alte Kranichfelder Chronik von 1901 und einige Bändchen mit Werken von Rudolf Baumbach aus dem 19. Jahrhundert. Auch äußerst seltene originale Entwurfszeichnungen für Bildergeschichten in der Kinderzeitschrift „Atze“ kann Hahn zur Versteigerung aufrufen – und nicht zuletzt ein großformatiges Pastell-Gemälde der Weimarer Künstlerin Erika Krämer, das Landrätin Christiane Schmidt-Rose dem Baumbachverein für die Auktion übereignete. Es zeigt die Luthergasse in Weimar, in der Christiane Vulpius, die spätere Ehefrau Goethes, ihre Kindheit verbrachte.