Weimar. 42 Überlebende und ihre Angehörige waren zum Gedenken an die Befreiung des KZ eingeladen. Land und Gedenkstätte suchen derzeit nach Alternativen.

Wegen der Gefahren durch das Corona-Virus sagt das Land die für den 5. April geplante zentrale Gedenkfeier zur Befreiung des Konzentrationslager Buchenwald vor 75 Jahren ab. Die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau Dora und die Staatskanzlei hätten die Entscheidung am Dienstagvormittag in Abstimmung mit den Gesundheitsämtern auf Basis einer aktuellen Risikoabwägung getroffen, sagte Regierungssprecher Günter Kolodziej. Es sei beabsichtigt, die Überlebenden zu einem anderen Zeitpunkt einzuladen. Die Stiftung prüfe derzeit mit dem Land alternative Veranstaltungsformen, die einerseits das Risiko ausschließen und andererseits dem Anliegen des Gedenkens Rechnung tragen. Konkrete Informationen dazu sollen am Donnerstag bekanntgegeben werden.

Nach Auskunft der Gedenkstätte hatten 42 Überlebende und ihre Angehörigen aus 14 Ländern ihre Teilnahme am offiziellen Gedenken auf dem Ettersberg bereits zugesagt. „Für uns zählt hauptsächlich die Sicherheit der Überlebenden. Den über 90-jährigen Menschen ist derzeit nicht zuzumuten, auf eine weite Reise zu gehen. Sie den Gefahren einer Infektion auszusetzen, wäre unverantwortlich“, sagt Gedenkstättensprecher Rikola-Gunnar Lüttgenau. Kurzfristig überlege man nun, welche alternativen Formen entwickelt werden können, um den 75. Jahrestag der KZ-Befreiung trotzdem sichtbar und würdig zu begehen.

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