Weimar. Stadtspiel ergründet Konflikte in der Familie

Unter dem Titel „Familienfest“ ist am Nationaltheater ein neues generationsübergreifendes Theaterprojekt gestartet, das sich mit Zivilcourage und politischen Diskursen innerhalb von Familien auseinandersetzt. Das Ensemble besteht aus 14 Weimarer Bürgern im Alter von 16 bis 84 Jahren, mit denen sich das Künstlerkollektiv „projekt-il“ (Bianca Künzel und Alexander Steindorf) aktuell in einer ersten Recherchephase befindet.

Dazu gehört auch das Stadtspiel „Der wahre Ronny! Ein Fragespiel am Kaffeetisch“, das am morgigen Samstag und am Sonntag von 10 bis 18 Uhr an acht Stationen im Stadtraum Weimars und Apoldas Begegnungen und Austausch mit den Menschen vor Ort anstoßen will. Dafür entstehen dort jeweils zwei Treffpunkte zwischen privatem und öffentlichem Raum, an denen Teilnehmer des Projekts zu einem kurzen Aufenthalt einladen und ihre Gäste in geselliger Atmosphäre am Kaffeetisch spielerisch zu politischen Themen befragen.

Das Projekt will mit den Mitteln des Theaters ergründen, wie Familienmitglieder miteinander umgehen, wenn sie unterschiedliche Ansichten haben, ob sie einander zuhören oder sich aktiv in Widerstand begeben. Zudem steht die Frage, wie sich mögliche Gräben in Familien schließen lassen.

Die wiederkehrende Situation eines Familienfestes ist dabei das Versuchsfeld der Künstler. Hierbei dringen neben allen möglichen Themen auch immer wieder politische Themen an die Oberfläche, die zwischen den verschiedenen Generationen verhandelt werden. Aus den Erfahrungen der Beteiligten soll einTheaterabend entwickelt werden, dessen Premiere für den 29. Oktober 2019 in der Studiobühne des DNT geplant ist.