Weimar. Mehrere Katzenwelpen sind vermutlich direkt nach der Geburt von ihrer Mutter getrennt und ihrem Schicksal überlassen worden. Sie verendeten. Nun werden Hinweise zum Geschehen gesucht.

Wellen schlägt unter Tierfreunden in Weimar und darüber hinaus ein Vorfall an der Dürrenbacher Hütte.

Frauen einer Hundeausführgruppe aus Schöndorf glaubten, am frühen Abend an einem Feldrand sechs tote Hundewelpen gefunden zu haben. Die pitschnassen Winzlinge, vermuteten sie, seien von einer kleinrassigen Hündin zur Welt gebracht und dann von den Besitzern ausgesetzt worden.

Die Frauen, die auch am Tag danach noch vollkommen schockiert vom Anblick der toten Welpen waren, alarmierten die Polizei und diese wiederum das Veterinäramt. Bereitschaft als Amtstierarzt hatte der Leiter des Veterinäramtes Weimarer Land, Stefan Kleinhans, der sich auf den Weg zur Fundstelle machte: ein mit geschnittenem Gras bedeckter Rand eines Maisfeldes ein Stückchen oberhalb der Wertstoff-Sammelhofes zwischen der Dürrenbacher Hütte und Kromsdorf.

Stefan Kleinhans, der die toten Tiere mitnahm, identifizierte sie noch am gleichen Abend eindeutig als Katzenwelpen. Weil aber unklar blieb, wie sie ums Leben gekommen waren, schickte er die Kadaver am Dienstag per Boten zur Forensik ins Landeslabor nach Bad Langensalza.

Ohne Schutz ihrem Schicksal überlassen

Dort wurde Mittwoch die Todesursache geklärt: Nach Stand der Dinge waren die Kätzchen mutmaßlich noch am Tag ihrer Geburt der Mutter weggenommen worden. Ihre Lungen waren belüftet. „Das heißt, die Tiere hatten noch gelebt“, erläuterte Stefan Kleinhans gegenüber unserer Zeitung. „Die Eihäute waren nicht da. Verwesungsgeruch fehlte. Die kleinen hatten aber keine Muttermilch im Magen“, gab er weitere Ergebnisse der Untersuchung wieder. Ausgekühlt, ohne Nahrung und Schutz wurden sie also ihrem letztlich tödlichen Schicksal überlassen.

Ausgeschlossen wurde in Bad Langensalza die Vermutung, dass die Kätzchen ersäuft oder erschlagen worden sind, was auch Kleinhans für möglich gehalten hatte. Aber der Verdacht einer Straftat ist damit nicht ausgeräumt. Möglicherweise handele es sich um „Tiertötung durch Unterlassen der artgerechten Versorgung der Katzenbabys“, sagte der Leiter des Veterinäramtes Weimarer Land.

Er behält den Fall auch weiterhin in seiner Hand und würde eventuell eingehende Hinweise zu dem Fall an die Weimarer Polizei weiterleiten. Zur Frage, seit wann die Welpen am Fundort gelegen haben, kann er nur Vermutungen anstellen. Er schätzt aber angesichts des Zustandes der Kadaver, dass sie dort frühestens am Samstag abgelegt wurden. Möglicherweise wurden sie auch vom benachbarten unbefestigten Fahrweg aus einem Fahrzeug geworfen.

Hinweise zur Herkunft der Katzenbabys erbeten

Hinweise nimmt das Veterinäramt per E-Mail unter dem Betreff „Katzenwelpen Dürrenbacher Hütte“ entgegen: post.veterinaeramt@wl.thueringen.de