Sachsenhausen. Sachsenhausen pflegt auch zur Nachkirmes seine Tradition. Burschenvater Pierre macht allerdings nur eine Zusage für ein weiteres Jahr

Aller guten Dinge sind drei, auch zur Nachkirmes in Sachsenhausen. So hatte die Kirmesgesellschaft zur Ständchenrunde am Wochenende drei Blumensträußchen dabei. Sie galten Margot Götze und zwei weiteren Einwohnern des Dorfes, weil sie in den letzten Tagen Geburtstag hatten.

So bekam Margot Götze ein Extra-Ständchen, für das die 73-Jährige dann auch das Smartphone aus der Hand legen musste. Bis dahin hatte sich den Besuch der Dorfjugend auf Video festgehalten, um es später ihrem Mann zu zeigen, der zurzeit zur Kur ist. Der Stopp bei Olaf Pfotenhauer und Frau gehörte am Sonnabend nicht nur deshalb zu den längeren. Der begnadete Koch hatte sich auf den Besuch mit üppiger Bewirtung vorbereitet, die nach der Erfrischung im Pool von Familie Götze genau zur rechten Zeit kam.

Erfrischend wirkten auch die drei Taufen, wenn die drei Neulinge in der Kirmesgesellschaft den ersten Schreck verdaut hatten. Denn für Anna (14), Niclas (15) und Maurice (16) kam das kalte Wasser zunächst stets überraschend.

Seit drei Jahren und damit zum vierten Mal ist Pierre Schröpfer in Sachsenhausen der Burschenvater. Mehr als die Zusage, im nächsten Jahr auch ein fünftes Mal voran zu marschieren, ließ er sich selbst durch Olaf Pfotenhauers Fläschchen Eierlikör nicht entlocken. Es ist eine Familienentscheidung, begründet er, nachdem im Januar Sohn Lino geboren wurde.

Dabei garantiert das Amt in Sachsenhausen etwas, was sonst keine Kirmesgesellschaft kann: eine Ständchenrunde mit 13 köpfiger Kapelle. Der Grund ist nicht geheim – die Scherkondetaler sind in Sachsenhausen zu Hause und lassen sich diese Tradition natürlich nicht nehmen.