Wir kennen das vom Fleischer: Darf‘s ein bisschen mehr sein, fragt die Verkäuferin, wenn statt der bestellten 300 Gramm Aufschnitt gerade 322 Gramm auf ...

Wir kennen das vom Fleischer: Darf‘s ein bisschen mehr sein, fragt die Verkäuferin, wenn statt der bestellten 300 Gramm Aufschnitt gerade 322 Gramm auf der Waage liegen. Wenn man diese Frage den Handballern vom ThSV Eisenach und ihren Fans stellt, geht es zwar im Gewissen Sinne auch um die Wurst, aber gemeint ist natürlich der Verbleib in der 2. Bundesliga. Und natürlich hätte niemand etwas dagegen, wenn etwas mehr als nur ein Platz gerade so überm Strich rausspringt.

Die Zielsetzung: Gekommen, um zu bleiben. Die Voraussetzungen, um das zu schaffen, scheinen in vielerlei Hinsicht günstig. Die Euphorie rund um das Team ist da. Deutlich über 700 Dauerkarten wurden schon verkauft. Da sogar zu den Drittligaspielen gegen Feierabendhandballer im Schnitt 1700 Besucher in die Werner-Aßmann-Halle pilgerten, wäre es keine Überraschung, würde eine Etage höher die 2000er Marke geknackt. Schließlich dürfen sich Handballfreunde sowohl auf Traditionsvereine wie Gummersbach und Essen als auch auf den Klassiker gegen Aue freuen. Zudem hat Manager Witte mit Coach Sead Hasanefendic ein Aufgebot zusammengestellt, das Masse und die nötige Klasse hat. Auch wenn das Ergebnis im Pokal deutlich ausfiel, so hat beispielsweise Rückraum-Ass Luka Kikanovic in Hanau Kostproben seiner Wurfqualitäten abgeliefert. Er ist einer von drei Slowenen im Kader, dem zudem gleich sieben Kroaten angehören.

Da besteht zwangsläufig die Gefahr von Cliquenbildung der „Balkan-Fraktion“. Wenn das verhindert wird und die Mannschaft sich als eine „große Clique“ mit einem großen Ziel zeigt, sollte der Klassenerhalt gelingen. Aber natürlich darf es ruhig etwas mehr sein.