Weimar. Oberbürgermeister Kleine bezieht Stellung zu LGBT-freien Zonen in Polen. Linke-Politiker Dittes fordert Reaktion von Stadtrat und Stadtverwaltung

Oberbürgermeister Peter Kleine wird beim nächsten persönlichen Treffen mit Vertretern aus der Partnerstadt Zamość das Thema Umgang mit Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgendern (Englisch: LGBT) ansprechen. Eine direkte Einmischung oder Ratschläge zu gesellschaftlichen Diskussionen in Polen wird es durch uns nicht geben“, hieß es allerdings unmissverständlich auf Anfrage unserer Zeitung. Erst recht nicht mit Verweis auf Verfolgungen von Minderheiten in der Zeit des Dritten Reiches, auf die die SPD-Kreisvorsitzende Virginie Klemm in einer Presseinformation anspielt habe. Gerade Zamosc habe unter der deutschen Besatzung besonders gelitten, etwa durch die Deportation Tausender Kinder, erinnerte der Oberbürgermeister.

Im Internet kursiert derweil ein Atlas, der zeigt, welche rund 80 Städte und unter anderem Kreise sich zur LGBT-freien Zonen erklärt haben sollen. Sie liegen vor allem im Süd-Osten des Landes. Laut Eintrag würden auch Zamość und der umliegenden Landkreis zu den Bereichen gehören, in denen Anders-Liebende nicht erwünscht sind. Der hiesige Landtagsdirektkandidat Steffen Dittes (Linke) forderte, „Menschenrechte und die Ablehnung jedweder Form von Diskriminierung zu verteidigen, wenn in einer Partnerstadt zu den in Weimar gelebten Werten vollkommen konträre Erklärungen verabschiedet werden. Ich wünsche mir, dass der Stadtrat und die Stadtverwaltung entsprechend aktiv werden.“