Kötschau. Konzertreihe an der Gerhardt-Orgel der Dorfkirche zu Kötschau als Dank an die Kirchgemeinde für ihre große Unterstützung bei der Sanierung des Instruments

Kleine Orte sind manchmal für große Überraschungen gut: Nicht die böhmische Komponistenriege wurde, wie im Programm verzeichnet, in der jüngsten „Stunde der Orgelmusik“ am Mittwoch in der Dorfkirche zu Kötschau gewürdigt. Der 75. Todestag von Antoine de Saint Exupéry veranlasste den Organisten Ingo Reimann, den Orgelzyklus von Andreas Willscher zum „Kleinen Prinzen“ in den Mittelpunkt zu stellen. Sein Sohn Gregor las Texte von Klaus Lutterbüse nach Motiven aus „Der kleine Prinz“ zur Orgelausgabe. Es war eine literarisch-musikalische Stunde, die in Erinnerung rief, warum „Der kleine Prinz“ Weltliteratur ist. Doch es war auch ein Abend, der einmal mehr bewusst machte, was eine Dorfgemeinschaft und eine kleine Kirchgemeinde durch beharrlichen Einsatz erreichen können. Ingo Reimann erinnerte daran, dass die Gerhardt-Orgel der Kötschauer Kirche erst 2018 ihre Prospektpfeifen zurück bekommen hatte. Die waren anno 1917 dem Metallhunger des ersten Weltkrieges zum Opfer gefallen.

100 Jahre nach Ende des ersten Weltkrieges hatte die Gemeinde Kötschau im Jenaer Kirchenkreis mit einer Restaurierung der Orgel endlich ihr großes Ziel erreicht, die der Orgel damals zugefügten Wunden zu heilen. Die Gemeinde trug kräftig dazu bei. Der Jenaer Kirchbauverein gab einen Zuschuss von 4.000 Euro. Damit ist die Orgel jetzt wieder komplett und in einem ausgezeichneten Zustand, unterstrich Organist Ingo Reimann. Ihre Freude darüber möchte die Kirchgemeinde weitergeben und hat deshalb die „Stunde der Orgelmusik“ eingerichtet. Zehn Veranstaltungen sieht die am 17. Juli eröffnete Konzertreihe bis zum 18. September vor. Von „Der Choral im Jazz“ bis „Matthias Weckmann zum 400. Geburtstag“ ist ein vielfältiges Programm geplant.

Nächstes Konzert: Mittwoch, 7. August, 19.30 Uhr

Orgelkonzerte an jedem Mittwoch der Sommermonate zwischen 19.30 und 20.30 Uhr, Eintritt frei