Weimar. Das Junge Mitteldeutsche Kammerorchester will mit seinen Produktionen jedermann ansprechen und gastiert am 29. März im Mon Ami

Eine Kurzoper für jedermann? Ohne komplizierte Handlung, schwer eingängige Musik und ohne Überlänge? Das verspricht die Junge Mitteldeutsche Kammeroper (JMK) Ende März im Mon Ami. Die Nachwuchskünstlerinnen und -künstler aus dem mitteldeutschen Raum haben sich zum Ziel gesetzt, pro Jahr mindestens ein Bühnenwerk selbst zu erarbeiten und aufzuführen. Und zwar so, dass dies auch Interesse bei jungen Leuten weckt.

Mit Orchester und Solisten präsentiert die JMK in Weimar die neue Produktion „Il tabarro“ von Giacomo Puccini. „Der Inhalt ist einfach, aber spannend, die Musik ansprechend und ausdrucksstark, und die Länge mit einer Stunde angenehm“, heißt es dazu. Im Pariser Seine-Hafen Anfang des 20. Jahrhunderts hat die junge Giorgetta (Gloriela Villalobos Torres), unglückliche Ehefrau des Schiffers Michele (Hyunhoo Yo), eine Affäre mit dem Hafenarbeiter Luigi (Christoph Pfaller). Durch einen unglücklichen Zufall erfährt Michele davon, entdeckt den Liebhaber und tötet ihn. Den Leichnam verbirgt er in seinem Mantel („tabarro“), wo ihn Giorgetta im dramatischen Finale entdeckt. Der Einakter aus Puccinis Opernzyklus „Il trittico“ besteche mit einem Wechsel aus unbarmherziger kalter Dramatik und lyrischen Momenten expressiver Musik. Weitere Mitwirkende sind Chiara Ducomble, Gregor Reinhold und Anton Haupt. Die musikalische Leitung hat Friedrich Praetorius, Regie, Bühne und Kostüme verantwortet Maximilian Hohmann.

Viel Herzblut stecke nicht nur in der Handlung, sondern auch in der Produktion. Die Junge Mitteldeutsche Kammeroper vereine projektweise eine Vielzahl ehrenamtlich agierender junger Musiker, Regisseure, Theaterwissenschaftler, Kulturmanager und Techniker zu einer einzigartigen Künstlergruppe. Das Setzen eigener künstlerischer Impulse, Sammeln von Erfahrungen und natürlich die gemeinsame Freude an der Musik stehe im Zentrum. So trage jeder seinen Beitrag zum Gesamtkunstwerk bei.

Sonntag, 29. März, 18 Uhr, Mon Ami; www.jungekammeroper.de