Neckeroda. Vorerst mit einem Kinderfasching präsentiert sich Neckerodas Karnevalsverein am 1. Februar im Blankenhainer Schloss.

Im vergangenen Jahr waren die Neckerodaer noch zusammen mit den Sohnstedtern die ersten, die in die Saison der närrischen Festsitzungen im Weimarer Land einstiegen. 2020 wird das „Neckeroda … so blau“ hingegen nicht im Thüringer Färbedorf erklingen. In seiner 23. Saison zieht der NKV ins Schloss der Stadt Blankenhain um.

Grund für den Ortswechsel ist der fehlende Saal im Heimatdorf. Baulich ist dieser zwar mit der bisherigen Narrhalla, dem Traditionsgasthaus „Zur Linde“ gleich an der Bundesstraße, noch immer vorhanden. Die Wirtsleute Ina und Wolfgang Poßner, die hier seit Jahrzehnten ein Sinnbild für Thüringer Gastlichkeit sind, sehen sich aus gesundheitlichen Gründen derzeit jedoch nicht imstande, eine solche Ganztagsveranstaltung, wie es der Neckerodaer Fasching stets war, auszurichten. „Ich habe eine Knie-OP hinter mir. Da ist über den normalen Gaststättenbetrieb hinaus nicht viel zu schaffen“, sagte Ina Poßner.

Ohnehin tragen sich die Wirtsleute, die inzwischen 66 und 67 Jahre alt sind, mit dem Gedanken, in Ruhestand zu gehen. Mitte dieses Jahres soll es so weit sein. Was dann aus der „Linde“ wird, ist noch nicht klar. Ein neuer Betreiber mit konkretem Interesse habe sich bislang nicht gefunden. „Auch unser Sohn hatte sich zwischenzeitlich überlegt, die Gaststätte zu übernehmen. Aber er bekommt einfach keinen Koch“, schilderte die Wirtin – und hofft weiter, dass doch noch ein möglicher Nachfolger anklopft.

Der Schlosssaal der Lindenstadt ist für Neckerodas Narren indes lediglich eine Teil-Lösung. Am 1. Februar richtet der NKV hier zusammen mit der Stadt Blankenhain einen großen Kinderfasching aus. Um 14.30 Uhr geht das bunte Treiben los. Der Eintritt kostet 2 Euro. Für Verpflegung ist gesorgt.

Darin, den Nachwuchs gut zu unterhalten, haben Neckerodas Karnevalisten hinreichend Erfahrung. Das gestandene Abendpublikum muss in diesem Jahr allerdings auf Närrisches aus dem Färbedorf verzichten. Eine Prunksitzung ist im Blankenhainer Schloss nicht geplant. Ob es eine solche im kommenden Jahr wieder geben wird, stehe derzeit noch nicht fest.