Possendorf. Erstmals fand in Possendorf eine reguläre Einwohnerversammlung in der Dorfkirche statt. Die Kirchgemeinde stimmte ausdrücklich zu

Daran konnte sich niemand erinnern: eine Einwohnerversammlung in der Kirche. In Possendorf hat es das in dieser Woche gegeben. Der langjährige Versammlungsort Landgasthof steht für diese Veranstaltung nicht mehr zur Verfügung. Deshalb hatten Gemeindekirchenrat und Superintendent für die offizielle Veranstaltung der Stadt ihren „Segen“ gegeben.

Sabine König begrüßte die Versammlung ausdrücklich im Namen des Kirchspiels: Man habe die Kirche für diesen Zweck gern geöffnet. Sie machte Mitbürger und Oberbürgermeister aber auch auf die Risse im Mauerwerk aufmerksam, die immer deutlicher zu sehen sind.

Begrüßt wird in Possendorf, dass jetzt auch auf dem Ortsteilfriedhof anonyme Baumbestattungen möglich sind. Die erste fand bereits Ende August statt. Die ehemalige Ortsteilbürgermeisterin Kersti Ewald regte dazu an, diese Urnengrabflächen auch als solche kenntlich zu machen. Zudem macht sich mancher Sorgen, dass der Charakter des dörflichen Friedhofs so auf Dauer verloren geht. Dem könne man begegnen, wenn Grabsteine auch nach Ablauf der Liegezeiten und mit Einverständnis der Familien nicht geschreddert, sondern auf einem Teil des Friedhofs erhalten würden.

Die zahlreichen Verkehrsfragen in Possendorf sollen bei einer Verkehrsschau von Amt und Ortsteil behandelt werden. Entschieden ist bereits, dass die Schulgasse wieder Spielstraße wird, in die zwei Stellplätze zum Parken eingeordnet werden. Dann sollen auch die privaten Markierungssteine verschwinden, die nachts durchaus zu Unfällen führen können.

Den schnellen Bau des Radweges zwischen Possendorf und dem Holzdorfer Kreuz konnte OB Peter Kleine den Bürgern nicht versprechen. Er steht auf Nummer 10 in der Prioritätenliste des Radverkehrskonzepts. „Alles auf einmal geht nicht“, bekannte der OB. Er regte allerdings an, auch für Possendorf über die Prioritäten von Investitionsvorhaben nachzudenken.

So steht in den kommenden Jahren (der Termin steht noch nicht fest) auch die Erneuerung der Straßenbeleuchtung an, für die bereits Leerrohre für 31.000 Euro verlegt wurden. Nach der Abschaffung der Straßenausbaubeiträge schießen dazu überall die Wünsche in die Höhe. Doch die bisher von den Anwohnern zu tragenden Kosten landen nun zunächst bei der Stadt. Wie der Freistaat das ausgleichen will, sei nicht bekannt.

Abstriche an der Zahl der Leuchtpunkte oder am Abstand der Laternen sind nicht zulässig, hat ganz aktuell der Versicherer der Stadt noch einmal bestätigt. Es gebe nur zwei Möglichkeiten: DIN-gerechter Bau oder Komplettverzicht. Wenn sich Possendorf entscheide, auf Straßenbeleuchtung zu verzichten, könne man vielleicht das Thema Radwegbau früher aufrufen.