Pfiffiges Projekt am Weimarer Schillergymnasium warnt vor dicker Luft

Susanne Seide
| Lesedauer: 2 Minuten
Die am Projekt beteiligten Schülerinnen Lena Beatrice Neumann, Lotta Amling und Ebru Cetin (von links) zeigen die CO2-Sensoren, die sie im Informatikkurs am Schillergymnasium selbst gebaut haben.

Die am Projekt beteiligten Schülerinnen Lena Beatrice Neumann, Lotta Amling und Ebru Cetin (von links) zeigen die CO2-Sensoren, die sie im Informatikkurs am Schillergymnasium selbst gebaut haben.

Foto: Andreas Göbel

Weimar.  Junge Informatiker vom Weimarer Schillergymnasium bauen Sensoren zum Messen von CO2. Diese schlagen auch bei zu vielen Aerosolen Alarm.

Sensoren installieren, Gehäuse montieren und Computerprogramme checken: Hinter den Schülern der 11. Klasse des Schillergymnasiums liegen arbeitsreiche Wochen – und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Am Ende des Informatik-Projekts mit Lehrer Mario Koch stehen 15 kleine Sensoren, die künftig eine große Aufgabe übernehmen sollen. Alle aktuellen Entwicklungen im Corona-Liveblog

Die unscheinbaren Geräte messen den CO2-Gehalt in der Luft und warnen vor zu dicker Luft in den Klassenräumen. Wie bei einer Ampel zeigen grüne, gelbe und rote LEDs die CO2-Konzentration – und wann es Zeit ist zum Lüften. In den kommenden Wochen werden die 15 Ampeln in den Klassenzimmern aufgestellt.

Corona-Pandemie liefert Idee für das Projekt

„Das Projekt hat richtig viel Spaß gemacht“, berichten die Schülerinnen Lotta Amling, Lena Beatrice Neumann und Ebru Cetin bei der Präsentation der Ergebnisse auf dem Schulhof. „Es ist schön, wenn man am Ende sieht, was man gemacht hat – und sehr spannend herauszufinden, wie so ein Gerät funktioniert, und Fehler zu finden, wenn mal etwas nicht klappt.“

Die Corona-Pandemie hat Mario Koch die Idee für das Projekt geliefert: „Ich hatte irgendwann gelesen, dass der Anteil von Corona-Aerosolen mit der CO2-Konzentration in einem Raum korreliert“, erinnert sich der Informatiklehrer. Anstatt teure fertige Geräte zur Messung zu kaufen, machte die Schule kurzerhand ein Projekt daraus.

Mit Unterstützung der Stadtwerke Weimar Stadtversorgungs-GmbH und des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) wurden die nötigen Bauteile angeschafft und im Unterricht fertig gestellt. Der VDI sponserte unter anderem die kleinen Arduino-Mikrocontroller und andere Bauteile, die Stadtwerke übernahmen die Kosten für die Sensoren, berichteten die beiden Projektpartner gegenüber unserer Zeitung.

Messung auch ohne Viren in der Luft sinnvoll

„Am Ende haben die Geräte etwa die Hälfte der günstigsten im Handel erhältlichen Modelle gekostet – und sind genauer“, erklärt Mario Koch. Doch nicht nur im Kampf gegen Corona, auch in normalen Schulzeiten ist die Messung sinnvoll. Wenn die CO2-Anteile zu hoch sind, leidet die Konzentration.

Das Projekt zu unterstützen, war für die Partner geradezu selbstverständlich. Sich im Bereich der Kinder- und Jugendvereinsarbeit in Weimar zu engagieren, sei ihm wichtig, betonte Stadtwerke-Geschäftsführer Jörn Otto – zumal, wenn es sich um Projekte mit Energie, Strom und Technik handele. Eckart Wutschke vom VDI-Landesverband ergänzte: „Technik macht vor niemandem halt. Daher ist es wichtig, Funktionsweisen zu hinterfragen und direkt kennenzulernen – und so Technikmündigkeit zu erwerben.“