Klettbach. In diesem Jahr gab Triebel sein Amt vorfristig ab. Als frisch gewähltes Mitglied im Gemeinderat bleibt er aber weiterhin lokalpolitisch aktiv.

Die Sirene von Klettbach rief am Samstag um 10 Uhr. Sie hätte auch schweigen können. Denn alle, die da sein konnten, waren ohnehin schon da. Im Saal des Bürgerhauses gab es kein freies Fleckchen mehr. Ob Feuerwehr, Gemeinderat, Kirchgemeinde, Mühlenverein, Kindergarten oder Amtskollegen aus der Umgebung – sie alle gratulierten Ralph Triebel zur Ernennung als Ehrenbürgermeister der Gemeinde Klettbach.

Bereits am 1. Oktober 1984 hatte der heute 67-Jährige in Klettbach das Amt des Bürgermeisters übernommen, seinerzeit noch im Hauptamt. „Damals gab es mich knapp noch gar nicht“, sagte seine im Mai gewählte Nachfolgerin Franziska Hildebrandt.

Berufsbürgermeister blieb Triebel sechs Jahre lang. Die weitaus längere Zeit hatte er die Verantwortung für seine Gemeinde im Ehrenamt inne: von 1999 an genau 20 Jahre. In diesem Jahr gab er sein Amt nun vorfristig ab. Als frisch gewähltes Mitglied im Gemeinderat bleibt er aber weiterhin lokalpolitisch aktiv.

„Ein Bürgermeister, auch ein ehrenamtlicher, wird für alles verantwortlich gemacht, weil er am nächsten an den Bürgern ist“, betonte CDU-Landeschef Mike Mohring, der ebenfalls gratulierte. Triebel habe sich immer bemüht, alle mitzunehmen – Jung und Alt, Gewerbetreibende und Vereine, den Ortsteil Klettbach genauso wie das kleine Schellroda. Besonders hob Mohring in der Ära Triebel zwei Gemeinschaftswerke hervor: die Sanierung der Klettbacher Bockwindmühle und den Hochwasserschutz fürs Dorf. So verheerend es war, dass Klettbach 2013 und 2014 mehrfach von Hochwasser heimgesucht wurde, so spürbar lösten diese Katastrophen aber auch einen Entwicklungsschub aus, so Mohring. Die Ehrung für Triebel sei deshalb ein Dank an die ganze Gemeinde.

Auch Thüringens früherer Sozialstaatssekretär Falk Oesterheld würdigte die Leistung des Bürgermeisters. Immerhin war er selbst bis zu seinem Umzug nach Mechelroda fast 20 Jahre lang Einwohner Schellrodas und vertrat den Ortsteil zehn Jahre lang im Gemeinderat. „Klettbach ist zehn Mal so groß wie Schellroda. Und beide Ortsteile sind sich bis heute nicht sehr grün, höchstens hellgrün. Und dennoch sind die Erfolge in Schellroda sicht- und greifbar“, so Oesterheld. Mit Fingerspitzengefühl, Geduld und einem dicken Fell habe Ralph Triebel dazu maßgeblich beigetragen.