Tonndorf. Kinder und Betreuer des Weberhofes in Tonndorf freuen sich über eine 1000-Euro-Spende des Ordens St. Georg. Heute startet die Abenteuer-Reise in den Harz

Sie trugen keine Rüstungen, aber immerhin festliche Umhänge, als sie ihre Spende überbrachten: Dennis Gollhardt und Michael Lätzer vom Deutschen Ritterorden St. Georg überreichten in dieser Woche einen symbolischen Scheck über 1000 Euro an die Gründerin und Leiterin des Tonndorfer Weberhofes, Andrea Krug. Der Weimarer Lätzer bekleidet im Ritterorden das Amt eines Zeremonienmeisters, Gollhardt lebt in Tonndorf und ist Komtur von Norddeutschland. Er war es, der diesmal die Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung aus seiner Nachbarschaft für eine der regelmäßigen Spenden des Ordens vorschlug.

Der 2005 gegründete Weberhof betreut zurzeit 34 Kinder und Jugendliche, die aus schwierigen Familienverhältnissen kommen, teilweise traumatische Erfahrungen durchlitten haben und intensive Betreuung brauchen. Sie bekommen auf dem Hof, der über die Jahre durch Zukäufe von Nachbargrundstücken auf fünf Gebäude gewachsen ist, unter anderem das Angebot pferdegestützter Pädagogik und Therapie.

Zum Jahresprogramm gehören auch sogenannte „Bewegungstouren“ – und eine davon startet am heutigen Samstag. Der Treck besteht aus einem Planwagen, von zwei Pferden gezogen, sowie vier Ponys, auf denen die Kinder abwechselnd reiten. Gegen 13 Uhr wollen sie am Weberhof starten – neun Kinder und fünf erwachsene Betreuer, darunter drei ehrenamtliche. Nach voraussichtlich zwei bis drei Stunden erreichen sie über Feld- und Waldwege Niederzimmern, wo sie auf einer Wiese am Ortsrand ihr Camp für die erste Nacht aufschlagen.

Treck stoppt jeden Abend auf einer anderen Wiese

Von da geht es weiter über Sprötau und den Kyffhäuserkreis in den Harz. Ziel ist ein Campingplatz in Stiege, und von dort aus der Wildwest-Themenpark „Pullman City“ bei Hasselfelde. Dort verbringen die Kinder einen erlebnisreichen Tag, dann wechselt die Besatzung – neun andere Kinder reisen mit Kleinbus an, dürfen ebenfalls nach „Pullman City“ und absolvieren die zweite Woche der Tour, also die Rückreise über den Unstrut-Hainich-Kreis. Die anderen neun fahren per Bus zurück.

Andrea Krug fuhr die Tour im Vorfeld ab und sicherte die Übernachtungsplätze – die Wiesen gehören Bauern oder Vereinen. Die Kinder bauen ihre Zelte selbst auf und ab, auf einer Feuerschale wird gegrillt und Wasser heiß gemacht. „Trotzdem geht es nicht ohne Geld, zum Beispiel für den Campingplatz, wo wir zwei Nächte bleiben und mal duschen können“, sagt sie. „Dafür verwenden wir diese Spende, und wir freuen uns riesig darüber.“