Neumark. Landwirtschaftsbetrieb wurde vom Bundesamt für Naturschutz als eines von sechs deutschen Unternehmen geehrt

Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat die Erzeuger-Genossenschaft Neumark mit der Auszeichnung „Rotmilan-freundlicher Betrieb“ geehrt. Geschäftsführer Steffen Steinbrück sowie die hauptberuflichen Naturschützer Jana Apel und Thomas Pfeiffer vom Landschaftspflegeverband Mittelthüringen nahmen das Zertifikat am Dienstag in Berlin entgegen.

Anlass war die Abschlussveranstaltung des bundesweiten Projekts „Rotmilan – Land zum Leben“ des BfN. Neumark war einer von bundesweit sechs ausgezeichneten Betrieben und der einzige aus dem Freistaat Thüringen. Vor allem mit dem verstärkten Anbau von Luzerne verbessert die EG Neumark die Lebensbedingungen der Rotmilane. Der Betrieb erweiterte seine Luzerne-Flächen, die bis 2017 bei durchschnittlich 20 Hektar lagen, ab 2018 auf fast 200 Hektar. Die Futterpflanze ersetzt einen Teil des Sojafutters für die 1600 Milchkühe der EG. Die Luzerne wird in mehreren Schnitten pro Jahr genutzt – insbesondere in ihrer Brutzeit finden die Rotmilane dadurch auf diesen Flächen ein reiches Nahrungsangebot vor.

Das Projekt „Rotmilan – Land zum Leben“ ist ein bundesweites Vorhaben zum Erhalt des Rotmilans, das seit 2013 und noch bis März 2020 im Bundesprogramm Biologische Vielfalt läuft. Kerninhalt sind naturschutzfachliche Beratung und intensive Zusammenarbeit mit der Land- und Forstwirtschaft, um Nahrungsverfügbarkeit und Brutbedingungen zu verbessern. Es gibt neun Projektregionen in sieben Bundesländern. Ob die umgesetzten Maßnahmen erfolgreich sind, untersucht der Dachverband Deutscher Avifaunisten und wird die Ergebnisse voraussichtlich 2021 veröffentlichen.