Weimar. Weimar und das Weimarer Land wollen über einen Zweckverband mit Partnern 7,55 Millionen Euro investieren.

Als erste Thüringer Kommunen treten Weimar sowie die Kreise Weimarer Land, Saale-Orla-Kreis und Altenburger Land dem Zweckverband Kommunale Informationsverarbeitung Sachsen (KISA) bei. Durch die Zusammenarbeit mit weiteren mehr als 250 Kommunen über die Freistaat-Grenzen hinweg erhoffen sie sich, die Digitalisierung der Verwaltungen deutlich schneller umzusetzen als die Thüringer Städte, Kreise und Gemeinden.

Weil das Land eine eigene Gesellschaft plant, aber noch nicht etabliert hat, kam aus Erfurt das grüne Licht für den KISA-Beitritt, berichtete Weimars Oberbürgermeister Peter Kleine im Beisein von Vertretern der neuen Digitalisierungspartner.

Im Gegensatz zu allen anderen Thüringer Kommunen sehen sie die Chancen gut, den ersten gesetzlich verankerten Termin einzuhalten: Ab 27. November müssen Verwaltungen Rechnungen digital empfangen und in einem Dokumentenmanagement-System (DMS) ablegen können. Über den Zweckverband komme die Technik schneller und kostengünstiger zum Einsatz, als es einzelnen Kommunen möglich sei. Zudem sei die Technik kompatibel.

Angesichts seiner Größe und zehnjährigen Erfahrung könne er bei den häufig auch europaweit vorgeschriebenen Ausschreibungen besonders gute Konditionen gegenüber Soft- und Hardwareherstellern erzielen. Dieser Vorteil werde an die Mitglieder weitergereicht. Sie könnten die Leistungen dann einfach als sogenannte Inhouse-Vergabe beziehen. Das gelte ebenso für die Ausstattung von Schulen. Auf dem Weg zur Digitalisierung der Verwaltungen, bei der alles samt Unterschriften online übertragen wird, sollen ab 2020 KFZ-Zulassung, Führerscheinwesen und unter anderem Bürgerservice folgen.

Die vier Kommunen können durch den Zusammenschluss - im Gegensatz zu Einzelkämpfern - auch Fördermittel beim Land beantragen. Sie planen für ein gemeinsames DMS-Projekt insgesamt eine Investition von zunächst 7,55 Millionen Euro, für die sie einen Zuschuss von 4,45 Millionen Euro erwarten. In Weimar soll sich die Investition auf 2,16 Millionen Euro belaufen, im Weimarer Land auf 1,78 Millionen Euro.