Weimar. Im Bienenmuseum wird am Sonntag eine ganz besondere Ausstellung eröffnet, die von besonderer Aktualität ist. Sie heißt: „Das Summen der Honigbiene“ und zeigt Werke von Roland Bentz (Malerei) und Teflon Fonfara (Musik)

Als Roland Bentz seine Radierfolge „Das Summen der Honigbiene“ 1987 zur gleichnamigen Komposition des Musikers Teflon Fonfara kreierte, ahnte keiner von beiden, welche Brisanz das Thema 32 Jahre später haben würde. Bereits 1972 hatte der aus Bietigheim (Württemberg) stammende Maler sich aus künstlerischer Sicht mit dem Thema Insekten befasst. Damals war der an der Kunstakademie Karlsruhe ausgebildete Künstler 22 Jahre jung.

Das Thema hat ihn, einen präzisen Beobachter, über die Jahrzehnte nicht losgelassen und ihn immer wieder beschäftigt. Wie aktuell seine Werke und damit auch die bemerkenswerte Radierfolge von 1987 sind, rufen die Nachrichten täglich ins Bewusstsein und zeigt von morgen, Sonntag, an die Ausstellung an einem Ort, der wohl wie kein zweiter zum Thema von Bentz passt, – das Bienenmuseum. „Heute ist das Bienensterben in aller Munde. Der Insektenbestand ist um 70 Prozent zurückgegangen“, sagt Roland Bentz. „Das Summen der Honigbiene“ scheint im Lärm der Großstadt und der Fabriken untergegangen zu sein, wie die gleichnamige letzte Radierung des Zyklus‘ zeigt.

Roland Bentz hatte sich bei der Erstellung des Radier-Zyklus 1987 einer ungewöhnlichen Technik bedient: Er belegt eine Kupferplatte mit Asphaltstaub und hebt sie auf den Lautsprecher. Durch das rhythmische Vibrieren der Bienenmusik zeigt sich ein Schwingungsmuster, das beim nächsten Arbeitsschritt auf die Kupferplatte aufgeschmolzen wird. Klang wird zum Bild.

Neben seinem Radierzyklus zeigt der Künstler an der Ilmstraße 3 bis zum 6. Oktober auch eine Auswahl seiner Acrylmalerei zum Thema. Kräftige Brummer setzt er neben zarte Flügelträger, zeigt eine „Wildbiene im Pollenrausch“, eine „Kuckuckshummel in Balzstimmung“. Zur Vernissage wird Teflon Fonfara sein Konzept-Album „Das Summen der Honigbiene“ vorstellen. Anlässlich der Vernissage erscheint auch die Farbradierung „Goethe, Schiller, Gelee Royale in Weimar“.

Morgen, Sonntag, 11 Uhr, Bienenmuseum, Ilmstraße 3, Vernissage, Laudatio: Helge Bathelt; die Ausstellung begleitet ein reich illustrierter Katalog mit Abbildungen der Radierungen und einer CD von Teflon Fonfara