Weimar: Ein 20 Jahre altes Messgerät für modernste Baustoffforschung

Alrik Badstübner mit der Gewinner-Urkunde vor dem 20-jährigen Messgerät TLP-500H, das noch immer am IAB im Einsatz ist. 

Alrik Badstübner mit der Gewinner-Urkunde vor dem 20-jährigen Messgerät TLP-500H, das noch immer am IAB im Einsatz ist. 

Foto: Kerstin Engelmann

Weimar.  IAB gewinnt mit Wärmeleitfähigkeitsmessgerät Jubiläumspreis des Herstellers Netzsch Taurus.

Zum 60-jährigen Firmenjubiläum suchte das Unternehmen Netzsch Taurus nach den ältesten, noch im Einsatz befindlichen Brandprüfungs- oder Wärmeleitfähigkeitssystemen – und wurde am Institut für Angewandte Bauforschung (IAB) in Weimar fündig. Das mit 20 Jahren älteste gemeldete Wärmeleitfähigkeitsmessgerät von Taurus trägt den Namen TLP-500H und ist dort fester Bestandteil der Baustoffforschung.

„Damit erfassen wir beispielsweise die Wärmedämmeigenschaften von Leichtmörtel, Leichtbeton oder Granulaten“, erklärt Alrik Badstübner, wissenschaftlicher Mitarbeiter am IAB. Besonders vor dem Hintergrund der stetig steigenden Anforderungen der Wärmeschutzverordnung und den damit gestiegenen Herausforderungen an die Baustoffe werde auch das Wissen um die Wärmeleitfähigkeiten immer wichtiger.

„Am Institut hilft uns das Gerät besonders bei der Entwicklung neuer und innovativer Baustoffe sowie der Erarbeitung neuer Konzepte für eine ressourcenschonende Zukunft“, erklärt Badstübner, der das Messgerät zum Wettbewerb angemeldet hat.

„Während unserer Forschungsarbeit haben wir bereits vor Jahren einen entscheidenden Schritt in Richtung eines umweltfreundlicheren Wandbaustoffs geleistet. Aktuell sind Mauersteine zur Wärmedämmung mit Mineralwolle oder Steinwolle gefüllt. Am IAB wurde ein Mineralschaum entwickelt, der nahezu die gleichen Wärmedämmeigenschaften wie die bisherigen Faserstoffe besitzt,“, so Badstübner. Dabei enthalte der Mineralschaum keine krebserregenden Fasern. Zudem könnten die neuen Steine wesentlich einfacher und effizienter recycelt werden.

Die TLP-500H sei dazu ein wichtiges Prüfgerät gewesen. Mit dem gewonnenen Wertscheck über 1500 Euro könne das IAB beispielsweise Ersatz- oder Zubehörteile für das Messgerät beziehen.