Weimar. Kirchenkreis wählte eine Alternative zur traditionellen Feier der Osternacht.

Der Cranachaltar in der Weimarer Stadtkirche St. Peter und Paul ist wieder geöffnet. Superintendent Henrich Herbst und Pfarrer Sebastian Kircheis klappten den in der Karwoche traditionell geschlossenen Drei-Flügel-Altar zu jener Zeit auf, zu der sonst die Feier der Osternacht in der Herderkirche beginnt.

Der Kirchenkreis hatte auf Veranstaltungen, wie die Feier der Osternacht in der Herderkirche oder auf die Feier des Heiligen Abendmahls in der traditionellen Form verzichtet und damit die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie anerkannt. Alternativ war die Herderkirche von 21 bis 23 Uhr geöffnet.

Wer wollte, der konnte in dieser Zeit ein Osterlicht an der Osterkerze entzünden und nach Hause mitnehmen. Die letzten Besucher dieser Zeit der offenen Kirche wurden Zeugen der Öffnung des Cranach-Altars. Kirchenmusikdirektor Johannes Kleinjung spielte dazu das Osterlied „Christ ist erstanden“ auf der Orgel.

Der geöffnete Cranachaltar in der Weimarer Stadtkirche St. Peter und Paul. Er war seit Palmsonntag geschlossen.
Der geöffnete Cranachaltar in der Weimarer Stadtkirche St. Peter und Paul. Er war seit Palmsonntag geschlossen. © Archiv | Michael Baar

Für die Gottesdienste über Ostern in der Herderkirche wurden Einlasskarten in der offenen Kirche ausgegeben. Für Menschen, die lieber zu Hause bleiben wollten, wurden digitale Formate auf der Homepage des Kirchenkreises Weimar angeboten: eine Osternachtfeier aus der Herderkirche und ein Osterspiel für Kinder und Familien. Der Gottesdienst wurde Sonntag auf Radio Lotte übertragen.

Das Altarbild der Stadtkirche St. Peter und Paul wurde von Lucas Cranach d. J. 1552 bis 1555 geschaffen. Es gilt als Hauptwerk der sächsisch-thüringischen Kunst des 16. Jahrhunderts und zählt mit dem Gotteshaus zum Unesco-Weltkulturerbe. red/mb