Weimar. Sonst klang aus den Fenstern der Liszt-Hochschule Weimar Musik. Jetzt ist es still. Zu den Gebäuden haben nur noch Verwaltungsmitarbeiter Zugang.

Nur die Hochschulleitung und die Verwaltung der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar haben noch Zugang zu den Hochschulgebäuden und arbeiten regulär weiter. Darüber informierte Hochschulsprecher Jan Kreyßig auf Anfrage unserer Zeitung. Täglich tage der Krisenstab, um die interne und externe Kommunikation abzustimmen und auf die aktuelle Lage zu reagieren. Wie bereits bekannt, ist der Lehrbetrieb voraussichtlich bis zum 4. Mai eingestellt, alle Hochschulgebäude seien bis auf den Zugang für Verwaltungsmitarbeiter geschlossen. Für Mütter und Väter unter ihnen mit zu betreuenden Kindern werde mit größtmöglicher Flexibilität (wie etwa Home-Office) nach Lösungen gesucht. Sämtliche Sprechzeiten von Verwaltung und Lehre sind ausgesetzt. Die Hochschulbibliotheken und das Archiv wurden ebenfalls geschlossen. Die Verwaltung sei jedoch per Mail oder telefonisch erreichbar.

Alle Partner in der Öffentlichkeit hätten für die Maßnahmen nach Angaben von Jan Kreyßig großes Verständnis gezeigt. Ganz Deutschland befinde sich im Ausnahmezustand – und tue sein Bestes, um durch drastische Verminderung von Sozialkontakten Leben zu retten. Die Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar tue dafür, was sie kann. Bis zum offiziellen Semesterbeginn (das ist der 1. April, nicht zu verwechseln mit dem nun neu festgelegten Beginn des Unterrichts am 4. Mai) sind erfahrungsgemäß viele der Studierenden nicht in Weimar, sondern an ihren Heimatorten im In- oder Ausland oder auf Reisen. Deshalb gebe es noch kaum Rückmeldungen seitens der Studierenden auf das Wegfallen der Übemöglichkeiten.

Die Schließung der Hochschule bis voraussichtlich zum 4. Mai verändere das Berufs- und Studienleben, unterstreicht Hochschulpräsident Christoph Stölzl. Sie fordere von jedem und jeder Verzicht auf selbstverständliche Gewohnheiten. „Jetzt ist der Moment, wo unsere Hingabe an die gemeinsame Aufgabe, wo Flexibilität und tagtägliches Engagement gefragt sind.“ Er sei aber sicher, „dass wir gemeinsam diese Herausforderung meistern werden“.