Wickerstedt. Die Veranstaltung in Wickerstedt lockte zum fünften Mal zahlreiche Läufer und Besucher an den Sportplatz.

Das fünfjährige Jubiläum nahm der SV Eintracht Wickerstedt zum Anlass, um den jüngsten Teilnehmern beim Crosslauf einen unvergesslichen Tag zu bereiten. So erwartete die Bambini und Schüler auf den Trainingsplatz durch die Unterstützung von insgesamt 27 Sponsoren nicht nur eine Hüpfburg, sondern auch eine Riesenrutsche sowie ein aufblasbares Basketballfeld. Und die Kinder nutzen diese Eventgeräte schon vor den Läufen, so dass manche Eltern ihre Mühe hatten, ihre Zöglinge pünktlich an die Startlinie zu bekommen.

Die insgesamt 56 Bambini und Schüler (bis 12 Jahre) liefen dann pünktlich ab 10 Uhr auf Strecken von 100 Metern bis zu zwei Kilometern, um sich die begehrten Urkunden und Medaillen sowie Sachpreise zu verdienen. Bei den Bambini bis sechs Jahre auf der 100 und 400-Meter-Strecke war das Motto „Dabei sein und durchlaufen“. Dafür konnten sie sich dann im Ziel beim obligatorischen und kostenfreien Läuferbuffet mit Getränken, Melone, Filinchen und Kuchen stärken.

Auf der 800-Meter-Strecke (sechs bis acht Jahre) siegten Emil Karl und Leonie Winter. Bei der 1-Km-Runde setzte sich Paul Papisch vor Fabio Karp und Lars Barth durch. Bei den Mädels triumphierte Lotta Müller in 5:30 Minuten vor Triathletin Henriette Burghoff und Mariella Karl. Bei den zwei Kilometern siegte Marc Frenkel mit neuem Streckenrekord von 8:34 Minuten knapp vor dem ersten Mädel, Elisa Trolli, in 8:36 Minuten. Auf den weiteren Plätzen folgten Kurt Rosenbaum und Louis Grunert, Alexa Noack und Emily Heine.

Der Sieger, Marc Frenkel, in Barcelona beheimatet, verlieh dem Lauf zudem einen Hauch von internationalem Flair, der durch die nachfolgende kleine Anekdote weiter Nahrung erhielt. Denn in Zeiten der Digitalisierung ließ es sich der Lauffreund und Teilnehmer der ersten Stunde, Kevin Barthelmes nicht nehmen, trotz seiner aktuellen Anstellung an der Universität von Tokio, zum fünften Mal am Lauf teilzunehmen. Zeitgleich mit den übrigen Läufern begab er sich 10.30 Uhr, knapp 9125 Kilometer vom Massenstart in Wickerstedt entfernt, ebenfalls auf eine 13,7 Kilometer lange Strecke und wäre mit einer Zeit von 1:02:01 Stunden unter die Top Fünf gekommen.

Neben der 13,7 Kilometer Strecke, die durch eine geänderte Führung noch mal an Höhenmeter und Schwierigkeit dazugewann, konnten die größeren Läufer eine Mittelstrecke sowie eine kurze Strecke unter die Füße nehmen. Dazu konnte natürlich jede Strecke gewalkt werden. Die 3,9 Kilometer nutzte vor allem die Sportfrauengruppe zu einer gemütlichen Wanderung in geselliger Runde.

Wie jedes Jahr konnte der Verein dank den Damen wieder viele selbstgebackene Kuchensorten, die den Lauf auch überregional bekannt gemacht haben, beim Läuferbuffet anbieten. Daneben konnten sich all erwachsenen Finisher im Ziel auch über einen Wanderburschen sowie Urkunde und Medaille freuen.

Unter den insgesamt 146 Läufern herrschte in diesem Jahr ein beachtliches Niveau, so dass gleich drei Streckenrekorde purzelten. Beim Jedermannlauf (3,9 Kilometer) erzielte Jens Reisemann in 18:26 Minuten eine neue Bestzeit. Er verwies die Lokalmatadoren Max Laux und Antonius Machelett auf die Plätze. Bei den Frauen feierte Clara Beck in 21:43 Minuten einen einsamen Sieg.

Auf der Mittelstrecke freute sich Beate Ernst vom befreundeten Verein Lauffeuer Fröttstädt nach ihrem Sieg beim Thüringen-Ultra in der Vorwoche auch in Wickerstedt über den Siegerpokal und stellte trotz dieser Vorbelastung in 28:22 Minuten einen neuen Streckenrekord auf. Insgesamt musste sie nur zwei Männern den Vortritt lassen. Auf dem zweiten Platz folgten Manuela Viehweg (SG Chemie Zeitz, 31:53 min) und Mina Karl (HSG Nordhausen, 34:18 min). Bei den Männern siegte Marcel Ernst von den Sonntagsläufern Tambach-Dietharz in 27:04 Minuten vor dem B-Junioren-Spieler Tobias Fricke (SV Eintracht Wickerstedt, 27:53 min) und Oliver Golembowski (Jena, 30:09 min).

Selbst sehen die Veranstalter den Lauf ja schon als eine Art Unikat mit familiärem Flair und freuten sich daher über zwei nicht alltäglichen Ereignisse. Denn die Siege auf der Mittelstrecke sowie dem Hauptlauf blieben quasi in der Familie. So feierte auf den 6,5 Kilometern das Mutter-Sohn-Ultraläufer-Gespann Beate und Marcel Ernst einen Doppelsieg. Außerdem krönte sich das Läufer-Ehepaar Luise und Marcel Krieghoff (beide SC Impuls Erfurt) beim 13,7 Kilometer langen Hauptlauf zu den Siegern.

Auf der neuen, anspruchsvolleren Strecke über Wald- und Wiesenwege folgten auf Luise, die 1:07:46 Stunden benötigte, Babette Udhardt (USV Erfurt, 01:10:02 h) sowie Katrin Kanter vom Nachbarverein Grün-Weiß Niedertrebra in 1:16:26 Stunden.

Bei den Herren wurde Marcel Krieghoff, einer der besten Läufer Thüringens, seiner Favoritenrolle gerecht und stellte in 48:48 Minuten zugleich einen neuen Streckenrekord auf. In knapp unter einer Stunde folgten mit gehörigem Abstand Lars Genzsch (Janas Bester, 59:04 Minuten) und Thomas Tettenborn (Dragon Flyer, 59:50 Minuten).

Neben sportlichem Ehrgeiz zeigten die Teilnehmer, deren Angehörige und die neutralen Zuschauer sowie Helfer und Vereinsmitglieder auch wieder großes Herz und kamen dem Aufruf nach, das Kinderhospiz Mitteldeutschland ein weiteres Mal zu unterstützen. Durch das „Aufrunden“ durch das Crosslauf-Team kamen so letztendlich 250 Euro für Kinder und Familien zusammen.