Weimar. Die VR Bank Weimar hat keine Zeit, sich über ein Vorjahresergebnis zu freuen, das besser ausfiel als erwartet.

Aktuell dreht sich auch in der VR Bank Weimar eG vieles um das Thema Corona-Pandemie. „Auch für uns gilt es, die Verbreitung kategorisch einzudämmen. Gleichzeitig haben wir die Aufgabe, die Versorgung der Menschen mit Geld und Finanzdienstleistungen sicherzustellen. Unser interner Krisenstab steuert alle erforderlichen Maßnahmen nach bestem Wissen und Gewissen entlang eines Pandemieplanes. Dabei sind wir insbesondere bestrebt, persönliche Kontakte auf das erforderliche Minimum zu reduzieren“, so Vorstandschef Martin Wagner. Alle aktuellen Entwicklungen im kostenlosen Corona-Liveblog.

Die Entscheidung, Kitas und Schulen zu schließen, betraf auch die Genossenschaftsbank als Arbeitgeber sehr. „Viele unserer Mitarbeiterinnen mussten ihren Alltag kurzfristig neu organisieren“, weiß Martin Wagner. Die Kunden erhalten deshalb seit Wochen auf der Startseite der Bankhomepage stets aktualisierte Hinweise zu Öffnungszeiten und Informationen zur aktuellen Situation.

Derzeit sichert die Bank in den beiden Hauptstellen in Weimar und Apolda tägliche Öffnungszeiten. Berlstedt ist an drei, alle anderen Zweigstellen an zwei Tagen in der Woche geöffnet. Um handlungsfähig zu bleiben, empfiehlt Vorstand Michael Galander die Nutzung von Onlinebanking: „Die Freischaltung könne schnell und kostenlos von zu Hause aus erfolgen. Niemand ist zur Nutzung verpflichtet. Die Verfahren sind auf neuestem Sicherheitsstand.“

Noch vor den Pandemie-Restriktionen hatte die VR Bank Weimar das vorläufige Ergebnis des vergangenen Geschäftsjahres vorliegen. Dabei konnte die Bilanzsumme um 6,3 % auf 452 Millionen Euro gesteigert werden. Das Kundenkreditvolumen stieg um 7,6 Millionen (+6,0 %) auf 135,6 Millionen Euro an. Neukrediten in Höhe von 26 Millionen Euro standen Tilgungen in Höhe von 18,4 Millionen Euro gegenüber. Der Schwerpunkt der Kreditvergabe lag auf mittelständischen Unternehmen in der Region, der Finanzierung von Bauvorhaben sowie dem Immobilienerwerb, so Martin Wagner.

Die Kundeneinlagen erhöhten sich im Vorjahr um 25,1 Millionen Euro (+6,6 %) auf 403,5 Millionen. Im Mittelpunkt des Kundeninteresses standen kurzfristige Anlagen, wie Tagesgelder und Sichteinlagen. „Obwohl bereits seit mehreren Jahren die Zinsentwicklung nur eine Richtung kennt, hoffen viele Anleger nach wie vor auf eine Zinswende – welche wir nicht erwarten“, sagt Vorstand Michael Galander. In jedem Fall sollten sich Anleger von ihrem Bankbetreuer ergebnisoffen zu ihren Finanzen beraten lassen.

Das Jahresergebnis 2019 liegt unter dem des Vorjahres, allerdings über den Erwartungen für 2019. Darüber freuen dürfen sich die Kommunen. Ihnen fließen von der VR Bank Weimar Gewerbesteuern in Höhe von rund 460.000 Euro zu. Dazu kommen noch rund 470.000 Euro Körperschaftssteuer und Solidarzuschlag. Beträge in solchen Höhen zahlen ausschließlich regional ansässige Banken, betont der Vorstand.