Dirk Pille über die Notwendigkeit einer Frauen-Quote im DFB.

Es ist eine Männerwelt. Doch die zerstören die alten Herren im Deutschen Fußball-Bund gerade selbst. Deshalb ist es Zeit für den Umbruch. Vielleicht sogar für eine Revolution.

Eine Initiative von neun anerkannten Fußballfrauen von der Nationalspielerin bis zur Reporterin fordern im Kern eine Frauenquote von 30 Prozent in Spitzenämtern. Bisher ist die „ewige“ Hannelore Ratzeburg die einzige machtlose Weiblichkeit im DFB-Präsidium. Auch in den Landesverbänden stehen nur Männer an der Spitze.

Das ist nicht verwunderlich. Denn Fußball galt bisher als Männersport. Doch inzwischen gibt es unter den fast 7,2 Millionen DFB-Mitgliedern über eine Million Frauen und Mädchen. Etwa 15 Prozent. Rechnet man nur aktive Fußballer, verdoppelt sich die weibliche Prozentzahl fast. Die jetzt geforderte Frauen-Quote von knapp einem Drittel wäre also auch statistisch betrachtet nicht übertrieben.

Eine starke Frau setzt sich auch unter Männern durch. Das mag vielleicht in den meisten Familien so sein, aber nicht im DFB. Frauen brauchen dort eine Starthilfe. Und die funktioniert – wie in der Wirtschaft – leider wirklich nur über eine vorgeschriebene Zahl.

Fähige weibliche Funktionäre und Managerinnen gibt es nach 50 Jahren Frauenfußball inzwischen genug. Selbst das höchste Amt des DFB weiblich zu besetzen, ist nach all den Männer-Skandalen der vergangenen Jahre kein Tabu mehr. Ob es sinnvoll ist, eine Präsidentin schon jetzt ins Haifisch-Becken zu werfen, oder ob man den Herren noch mal eine Chance geben sollte, darf diskutiert werden.

Doch klar ist, Frauen sind künftig kein Feigenblatt mehr in Vorständen und Präsidien.