Jena. Bundesligist Science City Jena hat nach dem 66:104 nur noch fünf Spiele für ein Basketball-Wunder.

Trainerwechsel verpufft, Bundesliga-Tauglichkeit erneut vermissen lassen: Science City Jena taumelt dem Abstieg aus dem deutschen Basketball-Oberhaus entgegen. Nach dem 66:104 bei Rasta Vechta glauben allmählich nur noch die kühnsten Optimisten an den Klassenerhalt.

Bei fünf ausstehenden Spielen fehlen den Thüringern, um zum rettenden Ufer aufschließen zu können, zwei Siege. Zudem spricht der direkte Vergleich aktuell auch gegen die Saalestädter, so dass sie also mindestens drei von diesen fünf Begegnungen gewinnen müssten, während die direkte Konkurrenz nicht mehr punkten dürfte. Angesichts der zehnten Niederlage in Folge und dem Aufwärtstrend der Kellerkinder aus Bremerhaven und Weißenfels ist dieses Szenario kaum denkbar.

Kaum Gegenwehr im Abstiegskampf

Dennoch übte sich Center Oliver Mackeldanz nach der Vechta-Klatsche am vergangenen Sonnabend in Zweckoptimismus: „Wir müssen uns alle den Arsch aufreißen – jeder einzelne. Wenn wir das machen, dann schaffen wir es am Ende.“

Diese kämpferische Ansage hatten er und seine Kollegen zuvor aber nicht umsetzen können. Schon im ersten Viertel kassierten die trotz Trainerwechsels von Björn Harmsen zu Marius Linartas immer noch stark verunsicherten Saalestädter eine Hypothek (13:28), die als Ausgangspunkt für den späteren Bank­rott angesehen werden muss. Aufsteiger Vechta zeigte den Jenaern die Grenzen auf. Wollte die Mannschaft von Pedro Calles vor 3140 Zuschauern doch unbedingt Wiedergutmachung für die wenige Tage zuvor erlittene höchste Saisonpleite gegen Alba Berlin. Außerdem zog das Überraschungsteam dieser Spielzeit dank dem Erfolg erstmals in der Vereinshistorie in die Playoffs ein.

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Trainerwechsel bei Science City Jena: Hoffnung ruht nun auf Linartas

Gegenwehr vom Tabellenletzten gab es in den 40 Minuten zuvor nur im zweiten Viertel. Hier kämpfte sich Science City noch einmal auf 37:48 heran. „Nach dem zweiten Viertel sah es so aus, als würden wir noch im Spiel sein“, sagte auch Neu-Trainer Linartas. „Aber in der zweiten Halbzeit haben sie uns geradezu zerstört, waren uns in allen Belangen überlegen.“

Science City bewies vorn mal wieder, dass man das BBL-Team mit der geringsten Punktausbeute ist. Und in der Defensive offenbarten die Thüringer, die sich hier beim Linartas-Einstand gegen Frankfurt (72:78) noch verbessert gezeigt hatten, besonders im dritten Viertel keine Bundesliga-Tauglichkeit.

Nun spielen die Jenaer am kommenden Sonnabend bei den Gießen 46ers (Beginn 18 Uhr). Für die Hessen aus dem unteren Mittelfeld der Tabelle ist die Saison im Grunde genommen gelaufen. Ein Sieg von Science City ist Pflicht.

Marius Linartas versprach, dass sich sein Team in der Halle einschließen werde, um sich auf die Partie vorzubereiten. Das ist auch bitter nötig, sind nach der Demontage in Vechta doch viele Veränderungen nötig, um überhaupt konkurrenzfähig zu sein.