Jena. Die Bundesliga-Basketballer von Science City Jena unterliegen in Ludwigsburg mit 74:86. Der Klassenerhalt ist stark gefährdet.

Basketball-Bundesligist Science City Jena hat auch das sechste Ligaspiel in Folge verloren. Am Mittwochabend setzte es bei den MHP Riesen Ludwigsburg eine 74:86-Niederlage.

Fast wichtiger aus Sicht der Thüringer war allerdings der Ausgang des Kellerduells zwischen den Crailsheim Merlins und den Eisbären Bremerhaven (86:80). Mit einem Sieg wären die Eisbären in der Tabelle an Jena vorbeigezogen. Am Vortag hatte der Mitteldeutsche BC nach Siegen mit Science City gleichgezogen und liegt nun aufgrund eines weniger absolvierten Spiels vor den Thüringern, die nach langer Zeit auf einen Abstiegsplatz abgerutscht sind.

Ein Wiedersehen gab es in Baden-Württemberg mit Marcos Knight, der Jena noch immer in guter Erinnerung hat. „Julius Jenkins und Immanuel McElroy sind wie große Brüder für mich“, sagte der 29-Jährige, der mit Science City einst in die BBL aufgestiegen war. „Aber das spielt natürlich keine Rolle mehr, ich spiele jetzt in Ludwigsburg.“ Mit 25 Punkten unterstrich er diese Aussage mehr als deutlich.

Auf der anderen Seite war Harmsen erst einmal froh, dass er mit den wiedergenesenen Reggie Williams und Julius Wolf zwei Optionen mehr hatte. „Das wird uns Entlastung bringen.“ Und es ließ sich für das Team mit der schlechtesten Trefferquote und den wenigsten Punkten pro Spiel der Liga zunächst auch gut an. Center Ronald Roberts erzielte per Korbleger die ersten Punkte der Begegnung, zog auch noch das Foul und brachte die Thüringer mit dem anschließenden Freiwurf mit 3:0 in Front.

Science City verteidigte gegen die wie erwartet aggressiven Baden-Württemberg die ersten Versuche zunächst gut, ließ aber viel zu viele Offensivrebounds der Hausherren zu. Weil gerade gegen Ende des ersten Viertels auch einmal mehr die Trefferquote zu wünschen übrig ließ, führte Ludwigsburg nach zehn Minuten 18:15.

Wer von den an zwei Händen abzuzählenden Jena-Fans, die die 365 Kilometer lange Reise auf sich genommen hatten, nun auf einen schnellen Ausgleich hoffte, sah sich getäuscht. Im Gegenteil: Wieder waren es die Offensivrebounds der Hausherren, die dem Harmsen-Team zu schaffen machten. Beim Stand von 19:28 sah sich der Trainer zur ersten Auszeit im Spiel gegen den Playoff-Anwärter genötigt. Es half wenig, Ludwigsburg zog bis auf 19:31 davon. Auch weil, Jenas Dreier-Spezialisten Julius Jenkins und Williams nun langsam ins Spiel fanden, blieb der Rückstand bis zur Pause überschaubar (34:42).

Das sollte sich im dritten Viertel ändern. Beim Stand von 45:66 lag Jena erstmals mit über 20 Punkten hinten. Die Vorentscheidung. Da nützte auch eine gute Jenaer Schlussphase nichts.