Jena. Trotz Abstiegsplatz halten Geschäftsführer Lars Eberlein und Trainer Björn Harmsen weiter fest zusammen. Basketball-Bundesligist Science City Jena geht zuversichtlich in das Heimspiel am Sonnabend gegen Würzburg.

Es war ein Bild, das den Jenaer Fans Mut machen sollte, im Endspurt der Basketball-Bundesliga. Reggie Williams bekam im Hintergrund einen Ball nach dem anderen von der Wurfmaschine zugespielt, während Trainer Björn Harmsen und Ronald Roberts auf das Heimspiel gegen s.Oliver Würzburg am Sonnabend einstimmten und Geschäftsführer Lars Eberlein seinem verantwortlichen Trainer demonstrativ den Rücken stärkte. Währenddessen fand ein Ball nach dem anderen den Weg aus Williams‘ Hand durch die Reuse – erst knapp vor, dann auch deutlich hinter der Drei-Punkte-Linie.

Science City hat am Mittwoch ein zuversichtliches Bild abgegeben vor den finalen neun Spielen, in denen die Jenaer unbedingt runter wollen vom Abstiegsplatz, auf dem sie vor einer Woche gelandet sind. „Von den neun Spielen müssen wir vier gewinnen, vielleicht reichen auch drei“, rechnet Geschäftsführer Eberlein schon einmal vor.

Basketball-Bundesligist Science City hat alle Spieler wieder an Bord

Der erste Sieg soll am liebsten am Sonnabend gegen Würzburg her. Die Franken, die aktuell auf dem achten Platz liegen, haben, wenn sie nach Jena kommen, ein wahres Mammutprogramm hinter sich. Am Montagabend empfingen sie Bayern München, am gestrigen Mittwoch spielten sie im Europacup. Da ist es klar, dass die Thüringer auf einen müden Gegner hoffen.

Zumal die Thüringer nach anstrengenden Wochen selbst ausgeruht sind und alle Spieler wieder an Bord haben. „Das erste Mal seit dem Ulm-Spiel übrigens“, fügt Trainer Harmsen an. Das fand am 12. Februar statt und war auch der letzte Jenaer Sieg, dem im März sechs Niederlagen folgten. Eine siebente soll auf keinen Fall hinzukommen.

Harmsen ist zuversichtlich: „Wenn wir alle dabei haben, haben wir einen tiefen Kader, können aggressiver verteidigen und schneller spielen. Je mehr Leute wir haben, desto einfacher ist es.“ Nur Ronald Roberts war zuletzt angeschlagen, laborierte an einer Entzündung im Knie. „Aber bis Samstag sollte es reichen“, sagt er. Der 27-jährige Center fühlt sich in Jena wohl. „Seit Januar bin ich hier, lerne jeden Tag dazu und komme jeden Tag besser mit meinen Teamkollegen und meinem Trainer klar.“ Die deutsche Liga sei sehr körperbetont, meint Roberts, der neben seinem Heimatland USA auch in Israel und der Türkei gespielt hat. „Das physische Spiel kommt mir entgegen.“ 12,7 Punkte pro Partie beweisen das.

Wiedersehen mit Skyler Bowlin

Auf eine ähnliche Zahl konnte Skyler Bowlin in Jena in der Vorsaison verweisen. In Würzburger Diensten sind es „nur“ knapp acht Punkte pro Begegnung. Trainer Harmsen freut sich jedenfalls auf das Wiedersehen, auch wenn er seinem einstigen Schützling wünscht, dass „er gegen uns nicht seinen besten Tag erwischt“.

Eine mögliche Trainerdiskussion erstickte derweil Geschäftsführer Eberlein schon im Keim. „Wir diskutieren nicht über die Geschäftsstelle oder über die Trainer. Wir sind gemeinsam aufgestiegen und jetzt kämpfen wir uns gemeinsam wieder heraus“, gab er vor allem Harmsen Rückendeckung. Natürlich sei er mit der Situation nicht zufrieden, zumal die wirtschaftlichen Vorgaben, in der kommenden Saison den Pflichtetat von drei Millionen Euro zu erfüllen, auf einen guten Weg sind. Jetzt überlege man im Hintergrund, was man tun könne, um das Team noch besser zu unterstützen.

An Spekulationen, dass womöglich die Teams aus Liga zwei am vorgeschriebenen Bundesliga-Etat scheitern, deshalb nicht aufsteigen können, daran wollte sich Eberlein nicht beteiligen. Im Falle der Fälle sei auch eine 750.000 Euro teure Wildcard nichts für seinen Klub. „Wenn wir es sportlich nicht schaffen, steigen wir in Würde ab.“

Science City Jena – Würzburg, Sonnabend, 20.30 Uhr, Sparkassen-Arena

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