Jena. Die Jenaer Basketballer lassen sich den fast schon sicher geglaubten Sieg gegen Würzburg beim 78:82 noch aus der Hand nehmen.
Basketball-Bundesligist Science City Jena hat am Samstagabend auch das siebente Spiel in Folge verloren. Die Mannschaft von Trainer Björn Harmsen unterlag s.Oliver Würzburg mit 78:82. Die Thüringer hatten im Schlussviertel noch mit zwölf Punkten geführt, ließen sich die Partie in den letzten Minuten aber noch aus der Hand nehmen und stehen weiter auf einem Abstiegsplatz. „Wir haben 36 Minuten guten Basketball gespielt. Das war nicht genug“, sagte Kapitän Derrick Allen.
Im ersten Viertel lagen die Hausherren lange in Führung. Als Jenas Kapitän den Spielstand auf 9:4 stellte, sah sich Würzburg-Trainer Denis Wucherer sogar zu einer Auszeit gezwungen. Einen guten Eindruck hinterließ in dieser Phase auch Dru Joyce, der in den ersten zehn Minuten acht Punkte für die Hausherren beisteuerte. Doch gegen Ende des ersten Viertels verspielten Jenas zweite Reihe den Vorsprung wieder, Würzburg ging mit einer 20:17-Führung in den zweiten Spielabschnitt.
Im zweiten Viertel eroberte sich Science City, diesmal wieder mit der ersten Reihe, beim 23:22 durch einen Dreier von Julius Wolf schnell die Führung zurück und konnte sogar bis auf 38:32 leicht davonziehen. Diesmal reichte der Würzburger Viertel-Endspurt aber nicht, um den Spielstand zu drehen. Trotz der Hoheit unterm Korb, weil Science City-Center Ronald Roberts (Schleimbeutel-Entzündung im Knie) schmerzlich vermisst wurde, blieben die Thüringer in Front. Jena verabschiedete sich vor 2353 Zuschauern mit einer 43:39-Führung in die Pause.
Jenaer Basketballer verlieren knapp gegen Würzburg
Natürlich war die Hoffnung bei den Gastgebern groß, dass die Franken im zweiten Abschnitt konditionell abbauen würden. Würzburg hatte am Montag gegen Bayern und am Mittwoch im Europapokal gespielt, während die Jenaer ausgeruht in das Spiel gehen konnten. Ob es aber nun an schwächelnden Würzburgern lag oder an stark spielenden Jenaern, sei dahingestellt, jedenfalls gehörte das dritte Viertel klar Science City. Beim 57:47 durch Julius Jenkins führte man das erste Mal zweistellig. Auch Jenas Ex-NBA-Profi Reggie Williams lief jetzt warm, sammelte während dieser zehn Minuten allein zehn Punkte.
Es ging aber nur mit einer 60:57-Führung in den Schlussabschnitt, weil die Franken noch nicht aufgeben wollten und Jenas Trainer Björn Harmsen seinen Besten noch eine kurze Verschnaufpause vor den finalen zehn Minuten gönnte. Hier zeigte Würzburg, warum man auf Playoff-Kurs liegt, drehte in kurzer Zeit den Spielstand auf 62:60 und war damit nach langer Zeit erstmals wieder in Front. Jenas Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Auch dank einem Zweier von Allen führte man bald wieder mit 65:62.
Und dann schlug die Stunde von Julius Jenkins, der mit 25 Punkten auch treffsicherster Werfer der Partie wurde. Drei Dreier in Folge und Jena führte mit 74:62. Die Vorentscheidung war das aber keineswegs, beim 78:78 hatte Würzburg ausgeglichen, ging sogar mit 80:78 in Führung. Harmsen nahm 50 Sekunden vor dem Ende noch einmal die Auszeit, um das Ruder wieder rumzureißen. Es half nichts. In den entscheidenden Sekunden versagten einmal mehr die Nerven. Jena unterlag mit 78:82. „Jetzt müssen wir am kommenden Sonnabend in Weißenfels gewinnen“, sagte Allen.
