Jena. Kurz nach der bitteren 86:104-Niederlage im Finale um den Meistertitel der Jugend-Basketball-Bundesliga konnten die U 16-Talente von Science City Jena jeden Zuspruch gebrauchen. Der Großteil der 1438 Zuschauer erhob sich und spendete Applaus.

Die Ehrenrunde durch die gut gefüllte Arena versöhnte dann die meisten schon wieder ein bisschen. So kurz nach der bitteren 86:104-Niederlage im Finale um den Meistertitel der Jugend-Basketball-Bundesliga konnten die U 16-Talente von Science City Jena jeden Zuspruch gebrauchen.

Und den bekamen sie auch - reichlich. Der Großteil der 1438 Zuschauer erhob sich und spendete Applaus für die Mannschaft von Trainer Torsten Rothämel, die erstmals in der Geschichte des Vereins die nationale Endrunde in dieser Altersklasse erreicht hatte.

Saalestädter starteten furios in Endspiel

„Nach Sonnabend hatten wir ein bisschen vom Titel geträumt“, gestand der 44-Jährige Chefcoach hinterher ein. Die Thüringer, für die das Erreichen des Top4 schon eine herausragende Leistung war, setzten sich im Halbfinale gegen Titelverteidiger Alba Berlin mit 82:70 überraschend deutlich durch und nährten die Hoffnungen auf die Meisterschaft. Aus einer insgesamt geschlossenen Mannschaftsleistung ragten dabei die Zwillinge Bartautas (22 Punkte) und Adomas Linartas (19 Punkte) sowie der bereits über zwei Meter große Center Johann Walter (19 Punkte) heraus.

Ausgelassen feiern die Bayern ihren ersten Meistertitel in der U 16. Foto: Sascha Fromm
Ausgelassen feiern die Bayern ihren ersten Meistertitel in der U 16. Foto: Sascha Fromm © zgt

Dass die Jugendgarde der Bayern in dieser Saison allerdings ein ganz anderes Kaliber ist als jene aus der Hauptstadt, mussten die Saalestädter im Endspiel am Sonntag schnell erkennen, in das sie zunächst aber furios starteten. Mit 26:17 gewannen sie das erste Viertel, ehe das hoch dotierte Münchner Basketball-Nachwuchsprogramm seinen Rhythmus fand und im zweiten Viertel fast schon für klare Verhältnisse sorgte. Mit einer 51:40-Führung gingen die Bayern vor den Augen von Nationaltrainer Henrik Rödl in die Pause. Eine Führung die sie, angeführt vom überragenden Benjamin Schröder (36 Punkte), der auch die Trophäe des wertvollsten Spielers der Finalrunde einstrich, bis zum Ende nicht mehr aus der Hand gaben.

Da nützte auch die aufopferungsvolle Gegenwehr der Jenaer, angeführt von Adomas (27 Punkte) und Bartautas Linartas (21 Punkte), nichts mehr. Der Bayern-Kader war dem von Science City in Qualität, Breite und Physis einfach überlegen, was auch Torsten Rothämel unumwunden anerkannte. „Sie haben ohne Frage verdient gewonnen“, räumte er ein.

Jenaer leisten richtig gute Nachwuchsarbeit

Duell der zwei Besten: Benjamin Schröder (l.) gegen Adomas Linartas (M.). Foto: Sascha Fromm
Duell der zwei Besten: Benjamin Schröder (l.) gegen Adomas Linartas (M.). Foto: Sascha Fromm © zgt

Die Linartas-Zwillinge freuten sich dann aber doch recht schnell über Silber. Papa Marius, aktuell noch Cheftrainer der ersten Jenaer Mannschaft, hatte vom Spielfeldrand immer wieder lautstarke Hinweise gegeben. „Er ist oft strenger als unser Trainer“, sagten die Zwillinge, deren großer Traum die NBA ist, und lächelten dabei schelmisch. Ihr Weg wird in der kommenden Saison ins Jenaer Team führen, das in der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (U 19) spielt. Auch in dieser Spielklasse zeigten die Bayern im Nachwuchs ihre neue Vormachtstellung.

Für die Jenaer bleibt ein bestens organisiertes Top4 der JBBL und NBBL sowie die Gewissheit, richtig gute Nachwuchsarbeit zu leisten.

Kommentar: Der Glaube bei den Jenaer Basketball-Talenten ist zurück