Oberhof. Dank genügend Kunstschnee ist der Biathlon-Weltcup in Oberhof gesichert. Trotzdem hoffen die Organisatoren in den nächsten Wochen auf winterliches Wetter.

Der kleine Schneemann„Flocke“ ist und bleibt das Oberhofer Maskottchen auch bei der Biathlon-WM 2023. Mit der Entscheidung zugunsten des kleinen Schneemanns verbinden die Organisatoren am Rennsteig auch die Hoffnung auf das erlösende Weiß.

Am Mittwoch präsentiert sich Oberhof wieder einmal von seiner ungemütlichen Seite: Nieselregen und Nebelschwaden. Bis auf ein paar schmutzige Flecken ist von Schnee wenig zu sehen. Trotzdem sagt Bürgermeister Thomas Schulz: „Der Weltcup findet statt. Er wird mangels Schnees nicht ausfallen.“ Zehntausende Fans fiebern dem Kräftemessen der weltbesten Skijäger vom 9. bis 12. Januar 2020 entgegen. 27 Nationen mit 286 Aktiven haben bereits gemeldet.

Schulz‘ Optimismus gründet auf den 11.000 Kubikmetern Kunstschnee, die eingelagert sind. Ein Großteil davon konnte „übersommert“ werden; lediglich 3000 Kubikmeter wurden in der Arena, an der Schanze und am Alpinhang mit Schneekanonen in diesen Monaten produziert. „Es war bisher einfach nicht kalt genug, um mehr schießen zu können“, erklärt Organisationschef Silvio Eschrich und rechnet vor: „Um die Strecke in einen Top-Zustand zu kriegen, benötigen wir noch 3000 Kubikmeter.“

Fallen in den nächsten Tagen weder die Temperaturen noch der Schnee, soll das fehlende Weiß aus der Skihalle geholt bzw. dort hergestellt werden. Zum Jahreswechsel beginnen die Helfer mit der Streckenbelegung.

Vorläufiger Zeitplan

Donnerstag, 9. Januar

  • 14.30 Uhr: Sprint Frauen

Freitag, 10. Januar

  • 14.30 Uhr: Sprint Männer

Samstag, 11. Januar

  • 12.00 Uhr: Staffel Frauen
  • 14.15 Uhr: Staffel Männer

Sonntag, 12. Januar

  • 12.45 Uhr: Massenstart Frauen
  • 14.30 Uhr: Massenstart Männer

Rund um die Rennsteig-Arena wird bereits jetzt gewerkelt. Oberhof macht sich hübsch für die Weltmeisterschaften in gut drei Jahren. Insgesamt 26,2 Millionen Euro werden für den Ausbau und die Modernisierung des Stadions investiert. Die Betonpfeiler für die zusätzlichen Tribünen blicken bereits aus dem Boden. Schon fertiggestellt ist der zweite Rettungsweg hinter der „Thüringer Hütte“; die neue Buswendeschleife wird beim Weltcup ihre Premiere feiern. Sie soll die Verkehrssituation am Grenzadler deutlich entschärfen. Für 2020 sind der Rohbau der Gebäude und des neuen Tunnels sowie die Erweiterung des Loipennetzes avisiert.

„Die Fans müssen aber keine Angst haben, dass Oberhof zum Weltcup eine Baustelle ist“, sagt Stadtoberhaupt Schulz und hofft auf einen Jahresendspurt beim Kartenverkauf. Gegenüber dem vorweihnachtlichen Stand im letzten Jahr hinkt der Absatz hinterher. Etwa 6000 Tickets weniger sind bis jetzt weggegangen. Nur der Samstag (11. Januar) mit den beiden Staffelrennen ist fast ausverkauft. Selbst für den Sonntag mit den Massenstarts gibt es noch genügend Karten.