Altenberg. Oberhoferin muss um Olympia bangen.

Mariama Jamanka (Foto) lässt nie tief in ihr Inneres blicken. Doch der Blick sprach Bände. Die Olympiasiegerin hatte bei der Zweier-WM nur einen guten Lauf zu Tal gebracht. Am Ende reichte es beim Sieg der US-Amerikanerin Kaillie Humphries statt zur erhofften Medaille nur zu Rang sechs. Mit zwei Sekunden Rückstand!

Im Quartett der Deutschen landete sie mit Anschieberin Vanessa Mark auf dem letzten Platz. Kim Kalicki holte Silber, Laura Nolte Bronze und Stephanie Schneider fuhr von Platz acht noch auf Rang vier. „Damit muss ich leben. Wir hätten ein paar Plätze weiter vorn einkommen können. Doch ich habe es versaut“, sagte die Oberhoferin.

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Jamanka hatte eine schwierige Saison, denn mit Kira Lipperheide und Annika Drazek fielen ihre Stamm-Bremserinnen verletzt aus. „Wenn die Startzeiten nicht stimmen und du weißt, du musst im jedem Lauf eine Bombe zünden, nagt das am Selbstbewusstsein“, analysierte Trainer Matthias Höpfner. Spätestens seit dieser WM ist klar, dass das Sorgenkind Jamanka um ihr Olympiaticket für Peking bangen muss. Nur drei Plätze stehen zur Verfügung. „Wir müssen das Material voranbringen. Ich muss mich athletisch noch mal verbessern, denn der Startrückstand verdreifacht sich bis ins Ziel. Und ja, fahren muss ich stabiler“, so Jamanka, die nach Olympia wohl aufhören will.

Dabei hatte alles bei der nationalen Selektion so gut angefangen. „In Altenberg lag sie nach drei Läufen auf Platz eins. Dann gab es einen schlechten Lauf. Das war der erste Bruch. Die Jungen haben aktuell die besseren Karten. Abgeschrieben ist Mariama aber nicht“, so Bundestrainer René Spies. Coach Höpfner, der auch Präsident des BRC Thüringen ist, kennt Jamanka gut. „Aufgeben ist keine Option. Wir werden mehr Risiko beim Material gehen müssen, um den Startrückstand aufzuholen. Dann kann sie Peking noch schaffen“, glaubt Höpfner.