Jena. Über 8000 Euro werden beim 1. Benefiz-Kartrennen zugunsten des FF USV Jena gesammelt. Noch fehlen 28.000 Euro, um den Etat zu decken. Am Sonntag gastiert der VfL Wolfsburg II.

Es dröhnen die Motoren, die Reifen quietschen – und die Spendeneuro klimpern in großer Zahl ins leere Vereinssäckel des FF USV Jena. Das 1. Benefiz-Kartrennen zugunsten des finanziell angeschlagenen Frauenfußball-Zweitligisten ist ein großer Erfolg. 8095 Euro kommen am Ende des Abends zusammen. Eine Summe, die Interimspräsident Torsten Rödiger freudig strahlen lässt.

Es sind 15 Teams, die sich gefunden haben – jeweils 400 Euro des Startgeldes fließen an den FF USV. Hinzu kommen Erlöse aus Versteigerungen, an denen die Fußballerinnen selbst Anteil haben. Der Renner ist ein Ölgemälde, das für 600 Euro über die Auktionsbühne geht. Gemalt hat es Julia Arnold. Da ist aber auch ein Privatkonzert von Anna-Lena Riedel, für das 200 Euro als Höchstgebot notiert werden.

Für finanzielle Rettung: 14 Teams geben für den FF USV Jena Gas

Fans sammelten schon 54.000 Euro

Das alles ist notwendig, weil die Jenaerinnen über Jahre einen enormen Schuldenberg angehäuft, über ihre Verhältnisse gelebt haben. Ende Dezember hieß es noch, dass zwischen 80.000 und 100.000 Euro fehlen würden, allein um diese Spielzeit zu Ende zu bringen. Die Fans sammelten schon 54.000 Euro, hinzu kommen noch weitere Zahlungen von Sponsoren und der Kommune. „Weshalb uns jetzt etwa noch 28.000 Euro fehlen, um den Etat bis zum 30. Juni zu decken“, sagt Rödiger. Die vorgestrigen Spenden sind da bereits eingerechnet. Besonders erfreulich sei es gewesen, dass auch der FC Carl Zeiss helfe: ein Rennteam aus Spielern des Drittligakaders rauscht durch die Boxengasse – obendrein ist der Fanclub „Die Eagles“, der älteste seiner Art in der einstigen DDR, auf der Strecke unterwegs. Ober-Eagle Jörg Dern kommentiert es knapp: „Ehrensache! Einer unserer Jungs, Michael Zahn, ist schließlich dort Nachwuchstrainer“, sagt Dern. Die FCC-Renner um Jannis Kübler und Justin Schau landen am Ende auf Rang fünf, die Eagles sind da etwas gemächlicher unterwegs, werden Zehnter. Die Schirmherrschaft über das Rennen hatte die ehemalige Spielerin Laura Brosius übernommen, die mit ihrem Team auch gewinnen konnte.

Direkt im Anschluss an den erfolgreichen Abend haben die Fußballerinnen direkt wieder den Fokus auf den Sport gelegt: Am Sonntag gastiert der VfL Wolfsburg II im Paradies; ein Spiel, was die Jenaerinnen unbedingt erfolgreich gestalten wollen. Das Hinspiel hat der FF USV mit 2:4 verloren, die Wolfsburgerinnen sind derzeit Erster im Unterhaus. Jena will seinen Heimnimbus wahren: „Ich bin zuversichtlich, dass uns das gelingt. Wer aufsteigen will, der muss auch gegen den Tabellenführer punkten können“, sagt Jenas Trainer Steffen Beck.

FF USV Jena – VfL Wolfsburg II, Sonntag, 14 Uhr