Hamburg.

Kurz vor der Berufung des Kaders für die Fußball-Europameisterschaft durch Bundestrainer Joachim Löw zweifelt Mario Basler am Sinn einer DFB-Rückkehr von Thomas Müller.

"Ich weiß nicht, ob es der richtige Schritt oder das richtige Zeichen ist für die jungen Spieler, wenn ich einen Spieler zurückhole, den ich die letzten Jahre nicht dabei hatte", sagte der Europameister von 1996 in Hamburg der Deutschen Presse-Agentur am Rande eines Werbedrehs. "Schwierig, ich - wenn ich ehrlich bin - würde es nicht machen."

Gerüchten zufolge soll Müller an diesem Mittwoch zu den 26 Spielern gehören, die Löw für die EM-Endrunde nominieren will. Sein 100. und bislang letztes Länderspiel hatte der 31 Jahre alte Bayern-Stürmer im November 2018 in der Nations League gegen die Niederlande (2:2) bestritten. Vier Monate später gab Löw bekannt, auf Müller und auch auf Mats Hummels und Jerome Boateng zu verzichten. Vor allem Müllers Rückkehr wurde stets diskutiert und gefordert.

Ex-Weltmeister Müller habe eine "tolle Saison" gespielt und könne der Nationalmannschaft sicher helfen, räumte Basler ein. Dennoch: "Wenn ich einen von den dreien mitnehme, muss ich ja einem anderen Spieler den Platz wegnehmen, der vielleicht die letzten Jahre dabei war, der sich auch große Hoffnungen gemacht hat", sagte der 52 Jahre alte Ex-Profi. "Wir haben gute Nachwuchsspieler, wir haben gute junge Spieler. Wir haben auch eine gute Mischung in der Mannschaft."

Ich würde mit "den Jungs, die in den letzten Jahren in der Nationalmannschaft gespielt haben, plus dem ein oder anderen, der sich in den letzten Monaten gut entwickelt hat" spielen. "Ich glaube, dass wir trotz allem auch ohne Müller, ohne Hummels und ohne Boateng eine gute Nationalmannschaft hätten." Das DFB-Team ist laut Basler aber nicht der große EM-Titelfavorit. Die Rolle sehe er bei "den Franzosen, den Spaniern und den Belgiern".

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