Düsseldorf.

Thomas Röttgermann hält eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Fußball-Bundesliga im Mai trotz der anhaltenden Corona-Krise unter bestimmten Bedingungen für realistisch.

"Wir reden über Veranstaltungen mit insgesamt 50 Menschen, die so vorbereitet und untersucht werden können, dass sie nicht über das Lebensrisiko im gegenwärtigen Alltag hinausgehen", sagte der Vorstandsvorsitzender von Fortuna Düsseldorf der Zeitschrift "Sponsors". "Ich glaube, dass die Vorkehrungen, die dann getroffen werden, so gut sein werden, dass ein Spielbetrieb umgesetzt werden kann", fügte der 59-Jährige an.

Nach seiner Einschätzung machen die von der DFL angedachten Geisterspiele nicht nur aus finanziellen Gründen Sinn. "Es ist wichtig, wieder Bundesliga-Fußball zu spielen, aber nicht deshalb, weil die Bundesliga sonst Geld verliert. Es ist wichtig, den Menschen zu zeigen, dass Normalität auch wieder greifbar ist. Ein Fußballspiel zu sehen heißt auch, mal wieder ein anderes Thema im Alltag zu haben."

Die Ausbreitung des Corona-Virus habe die Anfälligkeit des Profifußballs offenbart. Deshalb müsse nun geklärt werden, "welche Schlussfolgerungen wir für die Zukunft daraus ziehen." Röttgermann sprach sich für "Notfalltöpfe" aus: "Für zukünftige Krisen müssen wir es schaffen, dass Solidartöpfe in der Bundesliga vorhanden sind." Um die Liga ausgeglichener zu gestalten und wirtschaftlich widerstandsfähiger zu machen, dürfe es dabei "keine Denkverbote" geben.