Gera. Thüringenliga-Aufsteiger Westvororte Gera hat einen Lauf, spielt einen tollen Fußball

Zwei Tore in einem Punktspiel hatte er lange nicht erzielt. Tom Eichberger strahlte nach dem 4:0-Heimerfolg von Aufsteiger Gera-Westvororte gegen die Eintracht-Elf aus Sondershausen bis über beide Ohren. „Wir spielen derzeit einen tollen Fußball, verstehen uns super und kämpfen füreinander. Über meinen Doppelpack habe ich mich natürlich gefreut. So kann es weiter gehen“, meinte der 23-jährige Mittelfeldspieler.

Nachdem Marcus Schneider sein Team nach einem Richter-Freistoß in Führung gebracht hatte (56.), schlug Tom Eichberger zu. Nach einem gewonnenen Zweikampf hinter der Mittellinie gegen Sondershausens Adam Grisgraber schaltete er sich sofort in den Konter ein. Am gegnerischen Strafraum angespielt, hakte er noch einmal nach innen und traf per Flachschuss um 2:0 (77.). Von da an spielten sich die Hausherren in einen Rausch. Für das 3:0 sorgte der eingewechselte Philipp Rehnelt nach einer Richter-Eingabe am kurzen Pfosten (82.). Für den 4:0-Schlusspunkt zeichnete wieder Tom Eichberger verantwortlich, dessen 25 m-Schuss abermals im linken unteren Eck einschlug (88.).

Während der Sondershäuser Trainer Enrico Leifheit haderte: „Die Einstellung in der zweiten Hälfte war lächerlich. Das war eine Lehrvorführung für uns!“, sah auch Westvororte-Trainer Mike Baumann im Freudentaumel noch Kritikpunkte. „In der Halbzeitpause musste ich noch deutliche Worte finden. Hätten wir so weiter gemacht, hätten wir nicht gewonnen. Nach der Führung sind wir aufgeblüht. Die letzte halbe Stunde sah nach Fußball aus. Da haben wir Sondershausen mit spielerischen Mitteln bezwungen“, huschte dem Coach doch noch ein Lächeln übers Gesicht. Die Gäste vom Göldner waren mit dem Ergebnis nach der desolaten zweiten Hälfte noch gut bedient. Unmittelbar nach dem Führungstreffer hatte Tim Richter nur den Pfosten getroffen (58.). Noch klarer war die Chance kurz nach dem 2:0, als Tom Eichberger nach tollem Alleingang vor dem Kasten noch einmal quer legte, Marcus Schneider aber statt ins über das leere Tor schoss. „Das passiert, wenn man schon abschaltet, bevor der Ball drin ist“, raufte er sich nach dem Abpfiff die Haare.

Auch der durchgebrochene Amadou Mouctar Diallo (59.), Tim Richter nach starkem Zuspiel von Benjamin Bohm, der an Eintracht-Keeper Piotr Ruseks Fußspitze scheiterte (62.) und Philipp Rehnelt, der nach kurzem Solo etwas zu überhastet mit der Pieke abschloss (75.), hatten weitere Treffer vor Augen.