Barcelona.

Fußball-Nationaltorwart Marc-André ter Stegen vom FC Barcelona ist im Gegensatz zu den meisten Profis und Beobachtern kein entschiedener Gegner der gescheiterten Super League.

"Ich möchte die Pläne nicht gutheißen, aber auch nicht pauschal verurteilen", sagte ter Stegen im Interview von Sport1. "Ich habe mich mit dem Thema nicht allzu sehr beschäftigt", räumte der 29-Jährige ein.

Er verstehe zwar "den Unmut der Leute" - "aber es muss nicht zu einer Feldinvasion kommen", meinte der frühere Mönchengladbacher in Anspielung auf die jüngste Absage des Premier-League-Spiels zwischen Manchester United und dem FC Liverpool wegen eines Platzsturms der Heim-Fans aus Protest gegen die Super-League-Pläne.

Von den zwölf Superliga-Mitgründern hält an den Plänen zur Schaffung des neuen Wettbewerbs neben Real Madrid und Juventus Turin auch der FC Barcelona weiter fest. Auf die Frage, ob er deshalb Strafen der UEFA befürchte, sagte ter Stegen nur: "Ich weiß nicht, was gewisse Leute für eine Macht haben." Er betonte aber: "Jeder darf darüber seine Meinung äußern, wenn man darüber nachgedacht hat. Wenn man pauschal Ja oder Nein sagt, ist mir das zu billig. Die Entscheidung sollte wohlüberlegt sein."

Zwölf europäische Topclubs, darunter sechs englische Premier-League-Vereine hatten in der Nacht zum 19. April mit der Veröffentlichung ihrer Super-League-Pläne Fußball-Europa geschockt. Diese wäre in direkte Konkurrenz zur Champions League der UEFA getreten, die diese Pläne wie auch der Weltverband FIFA und etliche nationale Ligen und Verbände scharf kritisierte. Deutsche Clubs waren nicht unter den Super-League-Gründern. Nach dem schnellen Rückzug der englischen Clubs ist die Super League vorerst vom Tisch.

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