Andreas Rabel über Medipolis SC Jena, das sich wieder finden muss.

Björn Harmsen ist wieder Trainer der Jenaer Basketballer – und mit ihm die Hoffnung auf den Aufstieg in der Stadt. Zweimal ist es dem 40-Jährigen gelungen, die Jenaer in die BBL zu führen. Vier Jahre war er weg, tritt nach einer völlig missratenen Saison wieder „zu Hause“ an.

Als 13-Jähriger kam er nach Jena, durchlief das Nachwuchsprogramm, coachte Teams von der Jugend bis in die BBL, kann auf 15 Jahre Erfahrung als Proficoach blicken. Kaum einer kennt den Jenaer Basketball besser als Björn Harmsen, er war am Aufbau der Strukturen beteiligt, feierte Erfolge. Dass er Jena kennt, als sein zu Hause bezeichnet, ist gut, birgt aber die Gefahr, dass man sich auf eingetretene Pfade begibt, statt zu Neuem aufzubrechen. Doch Harmsen ist Profi genug, um zu sehen, dass Medipolis SC Impulse braucht; neue Spieler, nicht nur gute, sondern Spieler mit Charakter. Harmsen ist nicht mehr der Harmsen, der er bei seinem freiwilligen Rückzug in Jena vor vier Jahren war, auch die ProA hat sich entwickelt.

Andreas Rabel
Andreas Rabel © Tino Zippel | Tino Zippel

In dieser Saison beantragten sieben Zweitliga-Teams die BBL-Lizenz, sechs haben sie auch bekommen, können also auf einen Etat von drei Millionen Euro verweisen. Jena muss sich strecken, der Trainer wird wohl mit weniger Geld auskommen müssen als die Top-Teams der ProA. Aus nicht so viel sehr viel machen, ist seine Aufgabe. Der Aufstieg stehe in der neuen Saison nicht ganz oben als Ziel, heißt es.

Beim letzten Mal klappte es im dritten Anlauf. Wie lange wird es dieses Mal dauern?