Axel Lukacsek über die Rückkehr der Formel 1 nach Deutschland.

Wo eine Tür sich schließt, geht an anderer Stelle eine wieder auf. Auch in Zeiten der Corona-Pandemie ist das so. Ausgerechnet der Stillstand, der weltweit noch längst nicht beendet ist, haucht ganz offenbar dem bezüglich der Formel-1-Welt seit sieben Jahren verwaisten Nürburgring plötzlich neues Leben ein. Dass nun am 11. Oktober in der Eifel wieder um WM-Punkte gefahren wird, ist inzwischen bestätigt.

Der Plan ist freilich aus der Not geboren. Schließlich geht es auch in der Formel 1 ums Geld. Mindestens 15 Rennen in diesem für alle so ungewöhnlichen Jahr sind nötig, damit von einer Rennserie gesprochen werden kann und der Rennzirkus bei den TV-Einnahmen keine Einbußen hinnehmen muss. Terminiert sind – mit dem Nürburgring – bislang erst 13 Rennen. Und ob in diesem Jahr in Brasilien, Kanada oder den USA überhaupt gefahren werden kann, steht in den Sternen.

Vielleicht aber dürfen sich die Motorsport-Fans in Deutschland doppelt freuen. Denn angestrebt ist ja offenbar, dass die Formel-1-Piloten nicht nur einfach auf der fast 100 Jahre alten Strecke um WM-Punkte fahren. Das erklärte Ziel aller ist es nämlich, immerhin ein paar Zuschauer auf die Tribünen zu lassen und damit gleichzeitig wenigstens ein paar Einnahmen in die Kassen zu spülen.

Das ganze Gebilde jedoch bleibt sehr fragil. Angesichts wieder steigender Corona-Fälle in Katalonien wurde das für den 16. August geplante Barcelona-Rennen schon wieder infrage gestellt. Die Veranstalter wiegeln ab. Aber die Zweifel bleiben.