Dirk Pille über den neuen TFV-Präsidenten-

So schwer hat es noch nie ein neuer Thüringer Fußball-Präsident gehabt. Ein Verband, der gespalten ist. Ein Sport, der derzeit nur im Wohnzimmer statt auf dem grünen Rasen stattfindet. Eine Zukunft, die ungewisser denn je erscheint.

Udo Penßler-Beyer hat gewiss nicht nur aus Eitelkeit kandidiert, um sich einen neuen „Orden“ an sein gut gefülltes Posten-Revers zu heften. Dagegen spricht der enorme Berg an Arbeit, der jedem Kandidaten Unbehagen bereiten muss. Start des Spielbetriebs, finanzielle Hilfen für Vereine, Diskussionen mit Politik und Gesundheitsämtern. Dazu Neuordnung von Satzungen und vor allem der Umgang mit den Kritikern im eigenen Haus.

Udo Penßler-Beyer und sein Team müssen alles gleichzeitig anpacken. Das kann gelingen, weil der Bollstedter Schiedsrichter und seine Mitstreiter den Fußball lieben. So wie seine Kritiker.

Es war das Manko der Opposition, nicht für einen Neuanfang mit einer Stimme gesprochen zu haben. Ein Gegenkandidat hat sich am vergangenen Samstag nicht getraut. Deshalb müssen auch die, die gegen Udo Penßler-Beyer stimmten, mit ihm leben.

Den Anfang für ein Miteinander machte der neue Präsident, als er nach der Wahl die Hand ausstreckte. Nun soll ein neuer Umgang her, eine Streitkultur, ein Ehrenkodex für Ehrenamtliche. Zweifellos der richtige Weg, um künftig Beschädigungen des Verbandes und vor allem der handelnden Personen – wie im Sommer erlebt – zu vermeiden.

Doch dabei muss es ehrlich zugehen. Diskussionen müssen gemeinsam die richtigen Entscheidungen folgen. Dann könnte Thüringens Fußball sogar gestärkt aus seiner tiefsten Krise hervorgehen.