Steffen Eß über die nächste Sportveranstaltung, die womöglich Corona zum Opfer fällt.

Die Handball-Europameisterschaft der Frauen im Dezember wackelt.

Norwegen zieht die Konsequenz aus den unmöglich zu erfüllenden Forderungen der Behörden, die an eine Austragung der EM-Spiele gekoppelt sind und zieht sich als eines der Gastgeberländer zurück. Nicht ausgeschlossen, dass die Last der Alleinausrichtung Dänemark noch folgen lässt.

Ein Ausfall wäre aus wirtschaftlicher Sicht wohl ein Drama für den Europäischen Handball-Verband, der schon die WM-Qualifikation Anfang Dezember verlegt hat. Und für den Frauen-Handball wäre es sicher ein Rückschlag. Angesichts der extrem verdichteten Sportlandschaft von heute und der Übermacht der Männer-Wettbewerbe hat er es schwer, sich repräsentativ abzubilden. Für viele Vereine jedoch ginge ein EM-Aus, so traurig das sein möge, mit einer Sorge weniger einher.

Die Erfüllung der Auflagen, unter denen der Spielbetrieb etwa in der Bundesliga mit Geisterspielen aufrechterhalten werden kann, bringt vor allem die vielbelasteten Klubs an die Grenzen. Und die Furcht ist groß, vor erheblichen Problemen zu stehen, wenn die abgestellten Nationalspielerinnen von Auslandseinsätzen zurückkehren. Vor allem dann, wenn es aus Hochrisiko-Gebieten nach Hause geht.

Dänemark gehört derzeit nicht dazu und schreibt selbst keine Quarantäne für Einreisen aus Risikoregionen vor. Vielleicht ein Glück. Gastgeber und EHF brauchen aber sehr schnell tragfähige und Sicherheit schaffende Lösungen. Um für die EM etwa eine eigene „Blase“ zu schaffen, in der die Teams lokal konzentriert sind, ist die Zeit schon weit vorangeschritten.

Vielleicht zu weit.