Axel Lukacsek über die Auswirkungen des Corona-Virus auf Sportveranstaltungen.

Manchmal ist es ja ratsam, gewisse Dinge lieber hinter vorgehaltener Hand zu kommunizieren. Aber Speerwurf-Olympiasieger Thomas Röhler hat kein Blatt vor den Mund genommen. Angesichts des grassierenden Coronavirus wäre ihm eine Verschiebung der Olympischen Spiele lieber als ein Wettkampf vor einer Geisterkulisse. Auch wenn in diesen Tagen vor allem Besonnenheit statt Hysterie wohl das probate Mittel gegen die neue Erkrankung sein dürfte, auch den Sport hat das neue Virus längst befallen. Und er zeigt, wie global inzwischen auch die Welt des Sports geworden ist.

Am Donnerstag flogen die Erfurter Hindernisläufer Martin Grau und Tim Stegemann ins Trainingslager nach Südafrika – erstmals mit einer Handreichung des Verbandes, um über die richtige Prävention erst gar nicht krank zu werden. Dort, wo eine Epidemie ausgebrochen ist, helfen nur noch drastische Maßnahmen. So muss in Italiens Fußball-Oberhaus nun Juventus Turin am Sonntag vor leeren Rängen gegen Inter Mailand kicken.

Allerdings reicht auch das nicht immer aus. Deshalb wurde die im März geplante Tischtennis-WM in Südkorea gleich komplett gestrichen und soll später nachgeholt werden. Der Sport muss sich in diesen Tagen auf eine schwierige Gratwanderung begeben. Ohne Panikmache, aber mit wachem Blick für die Situation.

Ja, im Sport werden inzwischen Millionen umgesetzt. Aber das darf im Fall der Fälle keine Rolle spielen. Die Gesundheit von Sportlern, Trainern und Fans gilt es zu schützen. Und sei es mit einer Absage. So schmerzhaft sie auch sein mag.