Axel Lukacsek über die Situation beim FC Rot-Weiß Erfurt.

Ist der FC Rot-Weiß Erfurt tatsächlich gerettet? Ja, aber nur fürs Erste. Denn der Verein muss wieder laufen lernen. Und das Problem der Vergangenheit ist ja längst nicht vom Tisch. Um Fußball zu spielen – selbst in der Oberliga – braucht es Geld. Um das zu bekommen aber, ist Seriosität gefragt. Verlässlichkeit, Planbarkeit und gemeinsames Handeln sind die Dinge, die zuletzt in Erfurt in den Wirren des scheinbar nie enden wollenden Insolvenzverfahrens abhandengekommen waren.

Machtkämpfe aller Orten sowie ein Insolvenzverwalter, der das Verfahren abwickelte und vergaß, dass es sich um einen Fußballverein mit Traditionen und eben auch vielen Emotionen handelt, haben verhindert, dass potenzielle Geldgeber nun Schlange stehen. Die neuen Führungskräfte in den Gremien müssen erst wieder um Vertrauen werben. Darum, dass das Geld gut angelegt ist und nicht wie einst wirkungslos verpufft.

Findet sich kein Investor wird der Neuanfang sehr, sehr schwierig. So oder so ist Demut gefragt. Die Fans müssen sich erst daran gewöhnen, dass künftig keine gestandenen Profis sondern lauter Talente auf dem Rasen stehen. Aber die hoffnungsvollen Nachwuchsleute allein können es nicht richten. Es braucht wenigstens noch ein paar erfahrene Spieler. Sonst wird der Neuanfang in der Oberliga nicht nur wirtschaftlich, sondern auch sportlich ein Kraftakt.

Denn gerettet ist der FC Rot-Weiß Erfurt nur fürs Erste.