Axel Eger über die Wiederaufnahme des Sportbetriebes.

Der Sport sucht den Hoffnungsschimmer. DOSB und Landessportbünde sehen, so ihre Botschaft an die Politik, Signale für eine behutsame Wiederaufnahme des Sportbetriebes.

Die positiven Effekte des Sports als Gesundheitsvorsorge würden der Gesellschaft von Tag zu Tag mehr fehlen, heißt die Logik der Landessportbünde. Sie ist nachvollziehbar, mehr jedenfalls als starre Verordnungen, die die Einsamkeit des Golfspielens mit der Rudelbildung beim Fußball gleichsetzen und lieber beides verbieten.

Das, was der gerade heiß debattierte Profifußball anbietet, vermag der Sport auch im Kleinen zu leisten. Er kann Konzepte zur Hygiene vorlegen, die kompetent und schlüssig sind. Neben den DOSB-Leitplanken liegen inzwischen auch Übergangsregeln der Fachverbände für die Rückkehr ins vereinsbasierte Sporttreiben vor.

Klar, Vorrang hat der Sport im Freien. Also dort, wo er in diesen Zeiten ohnehin tagtäglich praktiziert wird: beim Joggen, beim Walken, beim Radeln. Doch es geht nicht darum, bestimmte Disziplinen über andere zu heben. Der organisierte Sport verzichtet ganz bewusst auf eine Positivliste von Sportarten. Gut möglich, dass dahinter auch die Bange vor einem Szenario voller Eifersüchteleien steckt, weil die einen sich hinter die anderen zurückversetzt fühlen könnten. Doch dass nicht alle Bäume sofort in den Himmel wachsen, dürfte jedem klar sein. Ringen in Zeiten von Corona ist etwas anderes als Tennis. Dass die einen dürfen, was den anderen noch verwehrt bleibt, liegt in der Natur der Sache. Ein Hinderungsgrund für gemeinsame Lösungen darf es aber nicht sein. Egal, wer ihn ausführt: Jeder Schritt zurück ins Leben ist ein Gewinn für alle.